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Wie bekommen die Player des freien Aftermarkets Zugriff die auf Daten moderner Fahrzeuge? Diese Frage sorgt weiterhin für erhebliche Diskussionen. 
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Wie bekommen die Player des freien Aftermarkets Zugriff die auf Daten moderner Fahrzeuge? Diese Frage sorgt weiterhin für erhebliche Diskussionen. 

Zugang zu Fahrzeugdaten

Verbände machen Druck

Gleichberechtige Zugangsmöglichkeiten zu allen im Fahrzeug vorhandenen und generierten Daten und Funktionen für alle Marktteilnehmer – das fordert eine Reihe von Verbänden und Organisationen aus dem Mobilitätsbranche, darunter GVA, ZDK, ZKF und ASA-Verband.

Die neue Bundesregierung führt in ihrem Koalitionsvertrag die wettbewerbsneutrale Nutzung von Daten aus vernetzten Fahrzeugen auf. Auch die Europäische Kommission hatte bereits eine entsprechende Regelung angekündigt – passiert ist allerdings bislang wenig. Ein breites Bündnis von Verbänden fordert daher jetzt, auf europäischer Ebene eine sektorspezifische Regulierung zum „Zugang zu im Fahrzeug generierten Daten und Ressourcen“ zu schaffen. Nur dadurch würden die Wettbewerbsfreiheit und damit die freie Wahl der Verbraucherinnen und Verbraucher durch konkrete Vorgaben an die Automobilhersteller sichergestellt, heißt es in der Presseerklärung. Einfließen müssten die neuen gesetzlichen Regelungen in die EU-Typgenehmigungsverordnung und die Kfz-GVO.

Zu den Unterstützern der Initiative gehören der Gesamtverband Autoteilehandel (GVA), das deutsche Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), der Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF), der Bundesverband Reifenhandel (BRV), der ASA-Verband, der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (wdk), der ADAC, der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft sowie der Autovermieter Enterprise Holdings.

Zugang für alle Unternehmen des Aftermarkets

„Über zukünftige digitale Geschäftsmodelle rund um das Auto dürfen nicht nur die Automobilhersteller entscheiden“, unterstreicht ZDK-Vizepräsident Wilhelm Hülsdonk. „Alle Kfz-Betriebe, ganz gleich ob fabrikatsgebunden oder frei, sowie Unternehmen des Kfz-Aftermarkets, der Industrie und Mobilitätsdienstleister müssen gleichberechtige Zugangsmöglichkeiten zu allen im Fahrzeug vorhandenen und dort generierten Daten und Funktionen erhalten, die den Automobilherstellern zur Verfügung stehen – und dies auf der Grundlage von wettbewerbswahrenden Kosten.“ Daneben müsse im Sinne des Verbraucherschutzes sichergestellt sein, dass Endkunden freie Wahl bei der Auswahl ihrer Dienstleister haben.

Das von den Automobilherstellern im Herbst vergangenen Jahres vorgelegte ADAXO-Konzept (Automotive Data Access – Extended and Open), nach dem die aus den Fahrzeugen gesammelten Informationen zentral vermarktet werden sollen, ist aus Sicht der Verbände im Hinblick auf einen fairen Wettbewerb unzureichend, da es keine gleiche Wettbewerbssituation eröffne. „Bis auf die Bezeichnung hat sich am Konzept der Fahrzeughersteller prinzipiell nichts geändert“, bemängelt ZDK-Vizepräsident Hülsdonk. Die Wettbewerbsverzerrung beim ADAXO-Konzept der Automobilhersteller zeige sich laut der Verbände-Allianz in den folgenden Punkten:

Die Verbände sprechen sich daher dafür aus, auf das Konzept der Sicheren On-Board Telematik-Plattform (S-OTP) zu setzen. Diese biete zahlreiche Basisdienste im Fahrzeug (Rechenleistung, Speicherplatz, Schnittstellen zu Aktuatoren und Sensorik), die Schnittstellen zum Fahrer (Fahrzeugdisplay und Bedienelemente) sowie ein klares Zugangs- und Berechtigungskonzept für eine vertrauliche, transparente und sichere Regelung des Zugangs zu Fahrzeugdaten und -funktionen. „Das Konzept ermöglicht den wettbewerbssichernden Zugang zu Daten und Funktionen des vernetzten Fahrzeuges – und das ohne zusätzliche Hardware und bei höchstmöglicher technischer Sicherheit“, unterstreichen die Initiatoren. Wilhelm Hülsdonk: „Jetzt kommt es darauf an, dass die konkrete Ausgestaltung auf europäischer Ebene im Sinne der Wettbewerbsfreiheit und der Sicherung der Auswahlmöglichkeiten der Verbraucher erfolgt. Dafür werden wir uns im Verbund mit weiteren Verbänden und Organisationen einsetzen, sowohl in Berlin als auch in Brüssel.“

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