2022 hat die Webasto-Gruppe beim Umsatz erstmals die Vier-Milliarden-Marke überschritten. In den Jahren zuvor pendelte der Umsatz zwischen 3,3, und 3,7 Milliarden Euro. „2022 war ein weiteres herausforderndes, aber auch gutes und wichtiges Jahr für Webasto“, erklärte Dr. Holger Engelmann, Vorstandsvorsitzender der Webasto SE, anlässlich des Jahrespressegesprächs 2023. Der Zulieferer aus Stockdorf bei München erreichte ergebnisseitig wieder die Gewinnzone: Im Gegensatz zu den Geschäftsjahren 2020 (Minus von 69 Millionen Euro) und 2021 (Verlust von 146 Millionen Euro) konnte das Unternehmen Einnahmen (EBIT) von 111 Millionen Euro vermelden.
Das umsatzstärkste Segment bildet innerhalb der Gruppe das Geschäft mit Dachsystemen. Dieses stieg um 18,6 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro und machte im vergangenen Jahr 82 Prozent des Gruppenumsatzes aus. Im August kamen mit dem Kauf der Carlex Glass Luxembourg SA über 400 neue Mitarbeiter mit Expertise in der Glasveredelung hinzu. Von der Übernahme des Glasspezialisten, der seither unter Webasto Luxemburg firmiert, verspricht sich die Gruppe Impulse in Bezug auf dem Bau und der Entwicklung von Solardächern, beschichtetes „Smart Glass“ sowie schaltbarer Verglasung, hieß es im Sommer 2022.
Der zweitwichtigste Geschäftszweig betrifft „klassisches, kraftstoffbetriebenes Heizen und Kühlen“. Hier ging der Umsatz leicht auf 483 Millionen Euro zurück. Die höchsten Steigerungsraten verzeichneten als drittes Geschäftsfeld die Produkte für Elektromobilität. Bei Batterien, Ladelösungen und elektrischen Heizsystemen steigerte Webasto die Umsätze um fast 50 Prozent auf 292 Millionen Euro. Hier beliefert Webasto im Übrigen nicht nur die Automobilhersteller, sondern nimmt mit Ladelösungen auch Endkunden in den Fokus. Dieses Geschäft könnte auf den Prüfstand kommen, wie es zur Bilanzkonferenz hieß.
Amerika holt auf
Das stärkste regionale Wachstum verzeichnete Webasto mit fünf Prozent in der Region „Americas“. Hier wurden 27 Prozent umgesetzt. Die mit 34 Prozent umsatzstärkste Region Europa verlor dagegen zwei Prozent. Diesen Rückstand verringern will seit kurzem Brad Ring, der zum neuen CEO und Präsidenten der Region „Americas“ mit Standorten in den USA sowie Mexiko ernannt wurde. Zuletzt wirkte er als Präsident von Faurecia Clean Mobility, North America, einem Geschäftsbereich von Forvia. Ring löst Freddy Geeraerds ab, der als Interimspräsident und CEO der Region Americas tätig war.
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