Bei Subaru lassen insbesondere Boxermotor und Allradantrieb aufhorchen. Den ersten Boxermotor bauten die Japaner 1966 in die Fahrzeuge ein. Das erste Gefährt des Herstellers mit „Four-Wheel-Drive“ (4WD) war ein Subaru mit dem klangvollen italienischen Namen Leone (Löwe). Das Mittelklassemodell vermarktete der nach dem Sternbild der Plejaden (japanisch „Subaru“) benannte Autohersteller ab 1971, es feiert in diesem Jahr 50. Geburtstag. Ein Jahr später erblickte der Leone 4WD Station Wagon das Licht der Welt: Der „familienfreundliche Kombi holte den 4x4-Antrieb 1972 weltweit erstmals aus dem rustikalen Offroad-Segment in die Klasse der voll alltagstauglichen und in Großserie gebauten Pkw“, schreibt Subaru in einer Jubiläumsschrift. Den finalen Anstoß zur Allrad-Serienproduktion des Allradkombis gab eine Ausschreibung der Tohoku Electric Supply Company, die die bergige und schneereiche Tohoku Präfektur im Norden der japanischen Hauptinsel Honshu mit Strom versorgte. Der Energieversorger suchte ein unter allen Witterungsbedingungen sicheres und zuverlässiges Fahrzeug für seine Mitarbeiter und fand dieses im Subaru mit Allradantrieb.
Mit mechanisch per Klauenkupplung zuschaltbarem Allradantrieb und einem 53 kW/72 PS leistenden 1,4-Liter-Boxer-Vierzylinder löste der 855 Kilogramm leichte Leone 4WD im bergigen Japan einen Nachfrageboom aus, setzte sich aber auch rasch auf vielen Exportmärkten durch und initiierte so die Ära der Subaru-Allrad-Pkw. Im 4WD-Segment beanspruchen die Japaner, die seit den 1980er Jahren eine Dependance in Deutschland – genauer eine Importeurs-Gesellschaft – im hessischen Friedberg haben, die Marktführerschaft mit inzwischen mehr als 19,3 Millionen produzierten Allrad-Fahrzeugen.
Statt wie damals üblich die neue Modellreihe zuerst in der Karosserieform Limousine zu lancieren, präsentierte Subaru den Leone als Coupé mit einigen sportiven Accessoires wie vier Scheibenbremsen, Zusatzscheinwerfern oder Überrollkäfig für Renneinsätze. Tatsächlich stellte der Leone seine sportlichen Fähigkeiten auch auf den Rallyepisten erfolgreich unter Beweis, wie der Importeur in einer Mitteilung bekundet: So war der Subaru Leone 1977 bei der 30.000-Kilometer-Marathon-Rallye von London nach Sydney dabei und belegte den vierten Platz in der Allradklasse.
Auf dem deutschen Markt startete der Leone allerdings mit Verspätung: Zudem verlor er in zweiter Generation im Januar 1981 seinen Namen und war hierzulande als Subaru 1800 4WD bekannt. Welchen Namen auch immer er trug, er machte eigenem Bekunden zufolge als Kombi (Station Wagon) den Vierradantrieb gesellschaftsfähig und lieferte so die Basis für die moderne Allrad-Marke Subaru. (mas)