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Foto: amz - M. Schoch

Smart-Repair

Stoffe und Polster gut und günstig reparieren

Kleine Schäden an Stoffverkleidungen oder -bezügen sind ärgerlich. Handelt es sich bei dem Fahrzeug um einen Leasing-Rückläufer, wird es meist noch richtig teuer. Doch bei der Stoff-Reparatur setzen sich zusehend Smart-Repair-Methoden durch. Wir haben zwei Experten über die Schulter geschaut.

Leasingfahrzeuge sind heute für sehr niedrige Raten zu haben. „19 Euro im Monat sind keine Seltenheit“, sagt Wolfgang Droschzak, SBW- und VfK-geprüfter und anerkannter freier Kfz-Sachverständiger aus Garching bei München und Inhaber der Firma WD Carmanagement (www.wdcarmanagement.de). Die niedrigen Raten lassen jedoch viele Leute mit ihrem Pkw während der Leasingzeit nicht sehr pfleglich umzugehen, berichtet Droschzak aus leidvoller Erfahrung.

In seinen gut 23 Jahren Berufserfahrung hat er oft genug erlebt, dass den Leasingnehmer am Ende der Leasingzeit die große Rechnung trifft. „Wenn dann das Fahrzeug vertragsgemäß zur Werkstatt muss, um zum Beispiel Brandlöcher im Stoffbezug der Sitze oder der Türverkleidung zu beseitigen, können schon mal ein paar tausend Euro auf der Rechnung stehen“, so Droschzak. „Dann ist das Lamentieren groß und viele fallen aus allen Wolken.“ So eine böse Überraschung lasse sich aber leicht vermeiden, wenn man vor der Leasingrückgabe sein Fahrzeug begutachten lasse. Aus diesem Grund arbeitet Droschzak mit dem Karosseriebau- und Kfz-Mechanikermeister Vassilios Zikos zusammen.

Kostenlose Beratung

Mit ihm im Hintergrund, berät Droschzak seine Kunden vorab, wie man das Fahrzeug kostengünstig aufbereiten kann. Der Beratungsservice kostet dem Leasingkunden dabei nichts. „Meinen Lebensunterhalt verdiene ich mit rund 300 Unfall- und Schadensgutachten jährlich“, erklärt der Münchener Kfz-Sachverständige. Für ihn sei diese Dienstleistung eine Investition in die Zukunft, da viele sich später im Schadensfall an ihn erinnern und zu ihm kommen würden.

Zikos und Droschzak begutachten das jeweilige Fahrzeug sehr genau, halten die für die Leasingrücknahme relevanten Mängel fest und bewerten sie. „Auch die Art der Reparatur wird dabei besprochen“, sagt Zikos, der in Garching bei München Geschäftsinhaber der Eurotex-trade GmbH (www.auto-eurotex.de), einer Kfz-Werkstatt mit angeschlossenen Lackierfachbetrieb, ist. Eines der Spezialgebiete von Eurotex ist die Smart-Repair-Fahrzeugaufbereitung. Die beiden Kfz-Profis wissen, wo Reparaturen notwendig sind und wo Smart-Repair-Methoden eingesetzt werden können. „Schließlich muss das Fahrzeug bei Leasingrückgabe makellos sein, damit es problemlos die Begutachtung bei der Leasingrücknahme übersteht“, sagt Zikos. Speziell mit Smart-Repair-Methoden lasse sich hier viel Geld sparen, wenn man weiß, wo und wie diese angewandt werden könnten.

Ein Klassiker unter der Smart Repair ist die Stoffreparatur. Genau genommen das Verschließen von Brandlöchern. „Wir stellen immer wieder fest, dass gerade junge Leute noch viel rauchen“, so Droschzak. Wenn die beiden Experten Zigarettenrauch im Fahrzeug wahrnehmen, achten sie verstärkt auf Brandlöcher in Stoffbezügen und Teppichen.

Vorsichtig herausschneiden

Auch kleinste Brandlöcher müssen beseitigt werden. Oftmals hat der Leasingnehmer diese Schäden selbst noch nicht wahrgenommen. Typische Stellen für Brandlöcher sind die Fahrertürverkleidung, der Teppich vor dem Fahrersitz und die Fahrersitzfläche. Ist ein Brandloch gefunden, wird zuerst die gesamte Umgebung gereinigt. Das ist wichtig, damit eine eventuelle Verfärbung des Stoffes durch Schmutz nicht zu einem falschen Farbabgleich führt. Auch wird so sichergestellt, dass bei einer späteren Reinigung des Stoffs die reparierte Stelle nicht als dunkler oder verfärbter Fleck auffällt.

Ist der Stoff gereinigt, werden verbrannte Stellen mit einem Skalpell vorsichtig herausgeschnitten. „Nylon- oder andere Kunststofffasern neigen bei Glutlöchern dazu, einen Schmelzrand auszubilden“, sagt Zikos. „Diesen muss man vorsichtig entfernen, wenn die Reparatur hinterher unsichtbar sein soll.“ Um anschließend das Loch verschließen zu können, sind in den Reparatursets kleine Dosen mit verschiedenfarbigen Fasern enthalten.

Ähnlich wie beim Farbton-Mischen müssen die Fasern ausgesucht werden, die zusammengemischt den Farbton des Stoffes wiedergeben. Ähnlich wie beim Mischen von Lackierfarben benötigt man dafür ein gutes Farbgefühl. Damit eine gleichmäßige Textur entsteht ist es wichtig, die Fasern sehr gut miteinander zu vermischen. In guten Smart-Repair-Reparatursets sind zur genauen Farbabstimmung meist zwischen 40 und 60 verschiedene Farbfasern enthalten. Zum Mischen enthalten sie spezielle Siebe und Werkzeuge.

Gleichmäßig ausfüllen

Ist der Farbton getroffen, wird das Brandloch mit einem Faserkleber ausgetupft und die angemischten Fasern entweder vorsichtig mit einem Spachtel aufgetragen oder mit einer Gummibalgpumpe aufgeblasen (bei Polstern kommen meist Heißkleber zum Einsatz). Dabei muss darauf geachtet werden, dass das Brandloch gleichmäßig ausgefüllt wird. „Wer viel Übung hat, kann auch Fasermuster, wie kleine Punkte, Schattierungen, Randlinien und andere Muster mit Fasern nacharbeiten. Weniger geübte verwenden hierzu spezielle Farbstifte“, erklärt Zikos.

Solange der Klebstoff noch nicht getrocknet ist, lassen sich auch durch feines Drücken mit dem Mikrospachtel Faserverläufe imitieren. Je nach Klebstoff dauert die Abtrocknungszeit etwa fünf bis zehn Minuten. Danach werden überschüssige Fasern mit einem Pinsel abgestrichen. Falls die Fasern nicht verklebt wurden, wird bei Bedarf nachgearbeitet.

Smart Repair an Stoffen muss man beherrschen, wenn das Reparaturergebnis überzeugen soll. „Anfänger sollten es mehrfach üben oder einen Lehrgang machen, bevor am Kundenfahrzeug gearbeitet wird“, empfiehlt Experte Zikos. „Dann profitiert auch der Kunde, der speziell bei Leasing- aber auch bei Privat- oder Firmenfahrzeugen zwischen 30 und 90 Prozent der Reparaturkosten einsparen kann.“

Marcel Schoch

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