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Sicherer Standplatz: Liebherr orderte für die Kranwagen-Montage in Ehingen Arbeitsbühnen von Munk Günzburger Steigtechnik.
Foto: Munk
Sicherer Standplatz: Liebherr orderte für die Kranwagen-Montage in Ehingen Arbeitsbühnen von Munk Günzburger Steigtechnik.

Betriebliche Sicherheit

Steigtechnik: Profis arbeiten auf großer Bühne

In Nfz-Werkstätten wird häufig über Kopf geschraubt. Dazu besser nicht auf einen klapprigen Stuhl stellen: Sichere Zustiegsmöglichkeiten bieten Krause-Werk, Hymer und Günzburger-Steigtechnik.

Beim Scheibenwechsel müssen Nutzfahrzeug-Profis häufig hoch hinaus. In vielen Werkstätten greifen Mechatroniker bei Überkopfarbeiten gern auf Leitern zurück, mit dem Nachteil, dass auf den schmalen Sprossen nur wenig räumlicher Spielraum besteht. Bühnenspezialist Krause-Werk hat aus diesem Grund eine Frontarbeitsbühne zum Wechsel großer Windschutzscheiben und weiterer Wartungsarbeiten an Lastwagen und Trailern entwickelt. Neben dem Austausch von Windschutzscheiben kommen auch viele weitere Einsatzgebiete um die Fahrzeuge herum für Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten in Frage. Anwender erreichen eine Arbeitshöhe von bis zu 2,95 Metern.

Das Arbeitsgerät aus Hessen besteht laut Mitteilung aus drei großen Belagbühnen mit je drei Metern Länge und 60 Zentimetern Breite, die in unterschiedlichen Höhen in die Vertikalrahmen eingehängt werden. Der Aufstieg auf die oberste Ebene ist dadurch auch mit dem Gewicht einer großen Frontscheibe möglich, so der Anbieter. Krause-Technik punktet Anbieterangaben zufolge mit einem werkzeuglosen Auf- und Abbau. Ein patentiertes Verriegelungssystem macht es möglich. Die Montage geht auch ohne Hilfe, das schwerste Einzelteil wiege nur 24 Kilogramm, heißt es.

Die Krause-Frontarbeitsbühne ist mit vier gebremsten Fahrrollen ausgestattet. Diese verfügen über einen Durchmesser von 150 Millimetern sowie ein integriertes Spindelgewinde mit stufenlosem Verstellbereich von 220 bis 335 Millimetern, heißt es. Dadurch ist auch ein Einsatz auf unebenem Gelände möglich. Mit Bodenunebenheiten kommt auch die modulare Multi-Arbeitsbühne von Hymer-Steigtechnik zurecht. Laut aktuellem Pressebericht wird die 80 Zentimeter breite und 3,25 Meter lange Aluminiumplattform auf Wunsch mit zwei zusätzlichen Kurbelspindeln geliefert, um Unebenheiten am Boden unter der Lkw-Arbeitsbühne auszugleichen.

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Die neue Frontarbeitsbühne von Krause-Werk hilft Anbieterangaben zufolge nicht nur bei Arbeiten an der Windschutzscheibe.
Foto: Krause-Werk
Die neue Frontarbeitsbühne von Krause-Werk hilft Anbieterangaben zufolge nicht nur bei Arbeiten an der Windschutzscheibe.

Steighilfe mit Zubehör

Die Spindeln würden stirnseitig an den Traversen positioniert, ist vom Unternehmensstandort Wangen aus zu vernehmen. Die Bühne eignet sich den Allgäuern zufolge für Arbeiten in der Höhe, bei der ein strebenfreier Unterbau und gleichzeitig eine flexible Höhenverstellung erforderlich sind. „Mit unserer modular konfigurierbaren Multi-Arbeitsbühne haben wir eine neue Zustiegslösung im Sortiment speziell für die Anforderungen in der Fahrzeugwartung und -reparatur“, betont Thomas Casper, Vertriebsleiter Steigtechnik D/A/CH bei Hymer-Steigtechnik. Weitere sogenannte „Add-ons“, also zusätzlich orderbares Zubehör, beinhalten unter anderem ein Gabelstapleraufnahme-Set oder ein Kran-Ösen-Set sowie Ablageschalen.

Die zulässige Belastung auf der Plattform liegt bei maximal 300 Kilogramm, so dass der Nutzer auch schwere Handwerkzeuge und Hilfsmittel bei sich führen kann. Der Zustieg zur Bühne erfolgt über drei verschiedene Varianten: via Leiter, Vierholmtreppe oder auch per Vierholmtreppe mit integrierter Plattform. Eine umlaufende Absturzsicherung schützt den Mechatroniker auf der Bühne. Auch ein weiteres Plus an Sicherheit bieten die Laufstege aller Anbieter: Hymer verweist auf das als sicheren Laufbelag eingesetzte, rutschfeste Aluminium („gerieft R11“). Beim Krause-Werk kommen rutschfeste Phenolharz-Siebdruckplatten zum Einsatz, die auch bei widrigen Witterungsbedingungen im Außeneinsatz den Anwendern Sicherheit bei Auf- und Abstieg sowie dem Stand auf der Plattform bieten sollen.

Sicheres und ergonomisches Arbeiten in gehobener Position hat sich auch die Munk Günzburger Steigtechnik auf die Fahnen geschrieben. Die Schwaben kooperieren einer aktuellen Mitteilung zufolge mit dem Kranhersteller Liebherr. In seinem Werk für Mobilkrane in Ehingen (Baden- Württemberg) nutzt Liebherr bei Montagetätigkeiten an den Oberwagen der Kranfahrzeuge neue Plattformtreppen und Arbeitsplattformen mit integrierter Treppe aus Günzburg. Die bis zu 5,90 Meter langen Arbeitsplattformen sind mit neuartigen Scherengeländern ausgestattete Sonderkonstruktionen, die sich mit einem einzigen Handgriff ein- und wieder ausklappen lassen. Dies geht aus einer Unternehmensmeldung hervor.

Sicherheit zahlt sich aus

Mit seiner Investition in die Arbeitssicherheit liegt Liebherr in Ehingen voll im Trend, erklärt Munk: Immer mehr Unternehmen setzen auf Arbeitsschutz. Nicht nur aus sozialen, sondern auch aus ökonomischen Gründen: Laut Mitteilung ergebe sich ein sogenannter „Return on Prevention“, der Wissenschaftlern zufolge bei 2,2 liegt. Das heißt, dass jeder Euro, der in Arbeitssicherheit investiert wird, mit dem Faktor 2,2 zurückkommt. Es komme also zu weniger durch Unfälle, Arbeitsausfälle oder Betriebsstörungen hervorgerufene Kosten. Die Munk-Mitteilung beruft sich dabei auf eine Gemeinschafts-Studie der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS), der Deutsche Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) sowie der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM).

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Die umlaufende Absturzsicherung schützt Nutzfahrzeug-Mechatroniker bei Arbeiten auf der Hymer-Bühne.
Foto: Hymer-Steigtechnik
Die umlaufende Absturzsicherung schützt Nutzfahrzeug-Mechatroniker bei Arbeiten auf der Hymer-Bühne.

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