Diverse Lkw-Baureihen von Scania sind Gegenstand zweier Rückrufaktionen. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) nennt in seinen Warnhinweisen die L-, P-, G-, R- und S-Baureihe und damit quasi das komplette Produktportfolio. Die erste Fehlermeldung ist sehr knapp gehalten. "Das Kugelgelenk kann sich von der Spurstange lösen", heißt es dort. Es droht also ein Verlust der Lenkfähigkeit.
Die Aussage gilt für weltweit etwas über 5.000 Trucks, wovon 443 in Deutschland registriert sind. Sie verließen im ersten Halbjahr 2021 das Werk. Angekündigt wird eine Prüfung der richtigen Anzahl an Steckplätzen an jedem Ende der Spurstangenverbindung. "Wenn Steckplätze fehlen, muss die Spurstange erneuert werden", lautet der behördlich hinterlegte Arbeitsauftrag an die Vertragswerkstätten.
Während dem KBA Vorfälle mit Sach- und/oder Personenschäden im Zusammenhang mit diesem Problem nicht bekannt sind, meldet es im zweiten Datenbankeintrag ein Schadenereignis "mit Unfallfolge oder Personenschäden". Gefahr bestehe vor allem für den nachfolgenden Verkehr, denn die Befestigungsmutter des Verbindungsflansches zwischen der Antriebswelle und der Hinterachse ist möglicherweise nicht richtig angezogen. Flensburg warnt vor einem möglichen Vortriebs- und Ölverlust.
Der Mangel kann bei insgesamt knapp 2.000 Lkw aus dem Produktionszeitraum 28. März bis 6. September 2022 auftreten. Für Deutschland weist das KBA 245 betroffene Fahrzeuge aus. "Die Mutter für den Gabelflansch muss erneuert und mit dem korrekten Drehmoment auf eine neue Art und Weise angezogen werden", lautet die Abhilfemaßnahme des Rückrufs mit dem internen Herstellercode "RC220804". Die Maßnahme für die Lenkung firmiert intern unter der Kennung "RC220701". Ein Sprecher der deutschen Scania-Pressestelle betonte auf Nachfrage, dass die Aktionen in Deutschland weitgehend abgearbeitet seien. (Niko Ganzer/ kfz-rueckrufe.de)
TIPP: Sie interessieren sich für Rückrufinfos, Reparaturtipps und technische Hintergründe? Der amz.de-Newsletter informiert Sie zweimal wöchentlich. Jetzt gleich anmelden!