Die SAF-Holland SE hat den Aktionären der schwedischen Haldex AB ein Kaufangebot unterbreitet: Der unterfränkische Fahrwerkspezialist möchte den schwedischen Nutzfahrzeugzulieferer für 307 Millionen übernehmen. Dies geht aus den Pressemitteilungen beider Unternehmen hervor. Ein bedeutender Aktionär, die Knorr-Bremse AG, ist einer eigenen Presseaussendung zufolge bereit, das eigene Aktienpaket (9,2 Prozent der Haldex-Anteile) zu verkaufen.
Die Offerte an die übrigen Anteilseigner gilt den Angaben zufolge bis Mitte August. SAF-Holland plant, mit dem Kauf einen „globalen Champion für fahrwerksbezogene Nutzfahrzeugsysteme zu schaffen“. Nicht das erste Mal übrigens: Bereits vor sechs Jahren versuchte SAF-Holland den schwedischen Bremsenfabrikanten zu schlucken. Neu ist dieses Mal allerdings, dass das Haldex-Management die Übernahme unterstützt, wie vom Unternehmenssitz im schwedischen Landskrona zu lesen ist. Bei der letzten Offerte konkurrierte SAF-Holland übrigens mit Knorr-Bremse und ZF Friedrichshafen – das Haldex-Management blockierte seinerzeit allerdings.
Top-3-Marktposition angestrebt
Die Strategie der Bessenbacher: Kunden des kombinierten Unternehmens würden von einer verbesserten "One-stop Shop"-Lösung über den gesamten Produktlebenszyklus, beginnend von der ersten Beratung und Konfiguration bis hin zu Auslieferung und Wartung, profitieren. Das kombinierte Unternehmen wäre laut Eigenaussagen in der Lage, eine Top 3-Marktposition bei Schlüsselprodukten und in wichtigen Regionen einzunehmen. Beide Unternehmen arbeiten seit über 15 Jahren bei Forschungsprojekten sowie verschiedenen Produkten zusammen.
Durch die Transaktion würde der weltweit erste Systemlieferant entstehen, der Kunden integrierte Lösungen für Druckluftscheibenbremsen, Elektrofahrzeuge und komplette Radlagerungen (Wheel Ends) aus einer Hand bietet, wirbt SAF-Holland. Haldex produziert Bremssysteme wie Druckluft-Scheibenbremsen (ADB) und automatische Bremsnachstellern (ABA) sowie Luftfederungen für schwere Lkw, Busse und Anhänger.
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