Seit Mitte Februar listet das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in seiner Datenbank einen weiteren Rückruf bei Opel wegen einer "unzulässigen Abschalteinrichtung" auf. Dabei geht es den Angaben zufolge um über 400.000 Exemplare des Astra, Corsa und Insignia mit 1,3- und 1,6-Liter-Dieselmotoren der Abgasstufe Euro 6 mit Abgasrückführung und NOx-Speicherkatalysator (LNT). Davon sind 74.554 in Deutschland zugelassen.
Laut einem Markensprecher ist die Maßnahme nicht wirklich neu. Opel setze bereits seit Mai des vergangenen Jahres eine freiwillige Serviceaktion für die Modelljahre 2014 bis 2018 mit LNT-Technologie um. Mit dem vom KBA freigegebenen Software-Update werde das Emissionsverhalten von ursprünglich etwa 100.000 betroffenen Fahrzeugen in Deutschland verbessert, sagte er.
Anfang Dezember hatte die Flensburger Behörde eine offizielle Rückrufanordnung an den Hersteller übermittelt. Dadurch wird der Besuch in der Vertragswerkstatt für die Halter obligatorisch, um die Fahrzeugzulassung nicht zu gefährden. Am Inhalt der Aktualisierung ändere sich nichts, betonte der Sprecher. Der vom KBA ausgewiesene Aktionscode "E222115640 (22-C-0139)" scheint aber angepasst worden zu sein. In einer anderen Behördenpublikation ist noch das Kürzel "E172109770" aufgeführt.
Der Opel-Sprecher kündigte rechtliche Schritte "gegen den verpflichtenden Charakter der Rückrufanordnung" an. Schon gegen eine 2018 ergangene Order des KBA für den Cascada 2.0, Insignia 2.0, sowie Zafira 1.6 und 2.0 (alle Euro 6, Aktionscode "E152025000" bzw. "17-R-021") hatte der Hersteller Einspruch erhoben vor. In den bislang ergangenen vorläufigen Entscheidungen wurden diese aber abgewiesen, zuletzt Ende 2019 vom Schleswig-Holsteinischen Oberverwaltungsgericht (Az. 5 MB 3/19). (Niko Ganzer/ kfz-rueckrufe.de)
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