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Foto: spyarm – stock.adobe.com

Seal- und Silent-Reifen

Praktisch, aber nicht zu recyceln

Seal-Reifen sind eine wunderbare Sache: Sollte sich ein Fremdkörper in die Lauffläche bohren, repariert sich der Reifen von selbst. Doch die Technik hat einen entscheidenden Nachteil, auf den die Initiative ZARE jetzt hinweist.

Im Falle eines Falles sorgt eine zähe, klebrige Schicht auf der Innenseite des Reifens für die Abdichtung der Seal-Reifen. Kleinere Löcher werden sofort wieder abgedichtet. Was dem Autofahrer ein sorgenfreieres Fahren ermöglicht, wird allerdings auf Kosten der Umwelt teuer erkauft. Wie die Arbeitsgemeinschaft Zertifizierter Altreifen Entsorger (ZARE) jetzt mitteilt, lassen sich diese Reifen nicht mehr recyceln.

Was mit den Reifen passiert, wenn sie einmal abgefahren sind, wissen nur die wenigsten. Es gibt aber eine große Industrie, die mit dem Recycling der Altreifen beschäftigt ist und somit einen wichtigen Dienst für die Umwelt leistet. Je nach Qualität werden die Reifen runderneuert oder in ihre Bestandteile zerlegt und damit neue Rohstoffe geschaffen, die für diverse Zwecke wiederverwendet werden können.

Für das Recycling müssen die Reifen vorher zerkleinert und in ihre Bestandteile zerlegt werden. Bisher waren das Gummi, Textilfasern und Metall. Seal-Reifen jedoch können nicht zerlegt werden, da sich die klebrige Schicht auf der Innenseite nicht entfernen lässt. Mehr, als die Reifen nur grob zu häckseln und dann thermisch zur verwerten, also sie zur Energiegewinnung zu verbrennen, ist nicht mehr möglich.

Dementsprechend wenig begeistert sind die Altreifen-Entsorger von den Seal-Reifen. Die Entsorgung ist deutlich teurer und es fehlen die passenden Abnehmer. Bei einer Befragung der ZARE-Mitglieder sprachen sich knapp 78 Prozent der Teilnehmer gegen Seal-Reifen aus.

Gleiche Probleme bei "Silent-Reifen"

Genauso sieht es bei so genannten „Silent“-Reifen aus. Bei diesen Pneus wird auf die Innenseite eine Art Schaumstoff aufgebracht, der die Laufgeräusche verringert. Es handelt sich also um ein reines Komfortthema ohne Sicherheitsaspekt. Genau wie bei den Seal-Reifen ist die zusätzliche Schicht untrennbar mit dem Gummi verbunden.

Die Entsorger fordern zumindest eine deutliche Kennzeichnung dieser Reifen. Die fehlt leider bisher und hat schon für gefährliche Situationen und teure Unfälle gesorgt. Denn kommen Seal- und Silentreifen zusammen mit anderen Reifen nach der groben Zerkleinerung unbeabsichtigt in Granulier-Maschinen, können diese auf Grund der Zusatzbeschichtung beschädigt werden oder sogar in Flammen aufgehen, warnt die ZARE-Initiative.

Über die Initiative Zare

Die Initiative ZARE ist ein Zusammenschluss von 17 zertifizierten, im Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) organisierten Altreifenentsorgern, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Bewusstsein für fachgerechtes Reifenrecycling in Deutschland zu stärken. Alle ZARE-Partner sind Mitglied im BRV. ZARE informiert den Autofahrer über die umweltgerechte Altreifenentsorgung.

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