Bei der Vermarktung geht Polestar eigene Wege und versucht sich mit Flagship-Stores in teuren Innenstadtlagen. So wurden und werden im Dezember sogenannte Polestar-Spaces in Köln, Stuttgart und Hamburg eröffnet. Im ersten Quartal 2021 sollen Stores in Berlin, Frankfurt und München hinzukommen. Die Servicestrategie des Elektromobilisten liest sich dagegen traditioneller: Laut Mitteilung baut Polestar hier auf die Konzernmutter Volvo. Deutschlandweit zählen aktuell 23 Volvo Händler zu den autorisierten Service Points der Elektromarke. Anfang des Jahres soll das Werkstattnetz auf über 60 Servicepoints erweitert werden, wie die Göteborger mitteilten.
"Durch unsere Nähe zu Volvo können wir auf die langjährige Erfahrung unserer Partner bauen und ein hochqualitatives Service Netzwerk wie keine andere junge Marke aufbauen. Nicht nur die Kunden, sondern auch die Werkstätten werden von dieser Expansion profitieren", ist sich Alexander Lutz, Geschäftsführer Polestar Deutschland, sicher. Die Marke wachse rasant, es sei wichtig, dass auch die Anzahl der Servicestellen Schritt hält. Volvo betreibt bzw. betreut in Deutschland 236 Verkaufsstandorte und 79 Servicewerkstätten.
Over-The-Air-Service
Bei der Anbindung neuer Werkstätten wurden eigenem Bekunden zufolge Kundendaten wie Wohnorte herangezogen, um schnelle Erreichbarkeit in der Umgebung zu gewährleisten. Polestar macht jedoch auch beim Kfz-Service etwas anders: So will der Hersteller den Werkstattbesuch durch einen Hol-und-Bring Service für Kunden attraktiver machen. Darüber hinaus nutze man Over-The-Air-Updates (OTA) – diese sollen in jedem Polestar 2, dem ersten vollelektrischen und seit August in Deutschland erhältlichen Modell der Schweden, zu empfangen sein.
Unterdessen baut Konzernmutter Volvo die Kapazitäten hierzulande aus: In Dietzenbach wurden Consumer Relations Center sowie Competence Center neu- bzw. umgebaut. Neben der Kölner Zentrale befindet sich in dem hessischen Ort der zweite große Volvo-Standort in Deutschland. Auf dem insgesamt 24.100 Quadratmeter großen Areal mit zwei Gebäudekomplexen und großer Freifläche entstand in den vergangenen anderthalb Jahren ein neues Servicezentrum. Das bestehende Trainingszentrum wurde modernisiert, hieß es in einer Mitteilung des Autobauers.