Die Elektrifizierung ändert nicht nur viel für die Fahrzeughersteller, sondern besonders auch in der Zulieferindustrie. Der Rheinmetall Konzern hat sich früh an den Megatrend angepasst und kann nun einen Großauftrag zur Fertigung von elektrischen Klimakompressoren vermelden.
Da der klassische Riementrieb im Elektroauto fehlt, muss der Klimakompressor künftig selbst einen Antrieb besitzen und mit Energie versorgt werden. Rheinmetalltochter Pierburg hat hierfür einen modularen eCC (elektric Clima Compressor, elektrischer Klimakompressor) entwickelt, dessen neu entwickelter Elektromotor sowohl in den günstigen 400V-Bordnetzarchitekturen als auch in leistungsstarken 800V-Anwendungen eingesetzt werden kann – dass macht den Fahrzeugherstellen die Integration einfacher, da stets die gleiche Komponente verwendet werden kann.
Neben der klassischen Funktion der Klimatisierung kann der Kompressor an kalten Tagen auch als Wärmepumpe eingesetzt werden und das Fahrzeug an kalten Tagen beheizen. Auch ein Vorwärmen der Hochvoltbatterie vor anstehenden Schnellladepausen ist mit dem eCC möglich.
Geringes Gewicht
Neben dem effizienten Betrieb, der möglichst wenig elektrische Energie verbrauchen soll, stand auch ein geringes Gewicht im Fokus der Entwicklung – denn gerade beim E-Auto kostet jedes zusätzliche Kilogramm an Gewicht direkte Reichweite. Um in verschiedenen Märkten und vielseitig eingesetzt werden zu können, wurde der Kompressor nicht technologiegebunden und auf die Verwendung von unterschiedlichen Kältemitteln ausgelegt.
Gefertigt werden die elektrischen Klimakompressoren ab 2023 am spanischen Pierburg-Standort Abadiano, welcher vom Konzern zum Kompetenzzentrum für Kältemittel ausgebaut wurde. Die Produktion innerhalb der EU wird angesichts anhaltender Lieferkettenprobleme zudem zu einem wichtigen Wettbewerbsvorteil.
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