Image
Foto: ADAC

Elektronik + Digitalisierung

Nur zwei Notbremsassistenten überzeugen

Der ADAC hat Notbremsassistenten mit Fußgänger- und Radfahrererkennungssystemen in Mittelklassefahrzeugen untersucht. Das Ergebnis enttäuscht: Sechs Systeme standen auf dem Prüfstand, nur Audi und Subaru lieferten gute Ergebnisse.

Weitere Erkenntnis: Die Zahl der Sensoren sagt nichts über die Leistung der automatischen Notbremsung aus. Ähnliche Sensoren bei Audi und BMW beispielsweise liefern völlig unterschiedliche Ergebnisse.

Unfälle mit Fußgängern bei Tag können die Systeme von Audi und Subaru bei Geschwindigkeiten, die im innerstädtischen Bereich gefahren werden, verhindern. Das Stereo-Kamerasystem von Subaru überrascht mit guten Ergebnissen auch bei Dunkelheit. Da sich ca. 60 Prozent der tödlichen Fußgängerunfälle bei Nacht ereignen, ist eine gute Leistung in diesem Einsatzbereich besonders wichtig. Sogar bei absoluter Dunkelheit konnte der Subaru einen Aufprall (Erwachsenen-Dummy) bis 45 km/h vermeiden.

Audi verbaut sein System zur Fußgängererkennung als einziger Hersteller serienmäßig. Das schwierige Szenario, ein etwa durch parkende Autos zum Teil verdecktes Kind, das dann auf die Straße rennt, zu erkennen, meistert der Assistent von Audi. Das Erkennen von Radfahrern stellt allerdings noch ein Problem dar, und zwar für alle untersuchten Hersteller. Der Audi A4 kann zumindest den Crash mit einem sehr langsam fahrenden Radfahrer (8 km/h) verhindern. Die automatische Notbremsfunktion von KIA agiert am Tag solide. Einen Zusammenstoß mit einem Erwachsenen vermeidet der Bremsassistent bei einer Geschwindigkeit bis 45 km/h. In der Nacht reagiert das System eingeschränkt.

Volvo enttäuscht: Das System hat Probleme, den Dummy mit sich bewegenden Beinen zu erkennen. Eine Warnung erfolgt zwar, die Bremsung bleibt aber aus. Im Test mit einem statischen Dummy reagiert das System besser. Nachts schaltet der Assistent ab. Auf der Volvo-Website wirbt der Konzern damit, auch Radfahrer zu erkennen. Im ADAC-Test reagierte der V60 allerdings nicht auf den querenden Radfahrer-Dummy.

Mercedes hat eine akzeptable Notbremslösung auf dem Markt, die den Radfahrer zumindest erkennt. Aus bis 30 km/h wird der Unfall mit einem Erwachsenen vermieden, aus bis 25 km/h mit einem „verdeckten Kind“.

Der Assistent von BMW schaltet nachts ab. Der Notbremsassistent warnt nur und bremst leicht an. Er lässt sich außerdem mit einem Knopfdruck leicht deaktivieren und zeigt die Abschaltung nicht deutlich an. Und: Nach einem Neustart des Autos bleibt der Assistent ausgeschaltet. Alle anderen geprüften Systeme sind nach einem Neustart wieder aktiv.

Detailinformationen auch unter: www.adac.de/notbremsassistenten

Image

Elektronik + Digitalisierung

Vergleichstest: LED-Scheinwerfer sind wahre Leuchten

Viel Licht, praktisch kein Schatten: Der ADAC hat die LED-Scheinwerfer von sechs Fahrzeugen untersucht. Das Ergebnis fiel überaus erfreulich aus. Einziger Kritikpunkt: Die Technik ist noch sehr teuer.

    • Elektronik + Digitalisierung
Image

Praktische Alltagshelfer

Bosch: Mittelklasse-Autos haben die meisten Assistenzsysteme an Bord

55 % der Neuwagen wurden 2017 mit Notbremsassistenten ausgeliefert, Parkpiepser oder Rückfahrkamera sind in zwei von drei Autos verbaut – Anteil steigend.

    • Elektronik + Digitalisierung
Image

Fahrzeughersteller

Schummel-Code geknackt

Ob ein Auto unerlaubt die Abgasreinigung ausschaltet, war bislang nur durch aufwendige Tests mit Fahrzeugen auf dem Prüfstand herauszufinden. Jetzt geht es in zwei Minuten.

    • Fahrzeughersteller, Elektronik + Digitalisierung
Image
Die Probandenversuche der Dekra-Unfallforschung haben teilweise erhebliche Schwierigkeiten im Umgang mit den Bedienfunktionen im modernen Fahrzeug-Cockpit gezeigt. 

Verkehrssicherheit

Touchscreen im Auto: Fortschritt – oder doch eher Rückschritt?

Die Digitalisierung hat längst die Cockpits in Fahrzeugen erreicht. Schalter und Knöpfe werden immer mehr durch Touchdisplays und berührungssensitive Schaltflächen ersetzt. Doch führt diese Entwicklung zu einem erhöhten Risiko im Straßenverkehr? Das hat die Dekra für ihren aktuellen Verkehrssicherheitsreport untersucht.

    • Elektronik + Digitalisierung