Kobalt ist ein unverzichtbarer Rohstoff für die Batterieherstellung, nicht nur beim Auto. Die weltweite Nachfrage steigt beständig. Nach Angabe von Amnesty International wird mehr als die Hälfte des Kobalt-Bedarfs aus Minen im Kongo gedeckt, in denen rund 40.000 Kinder arbeiten. Die Organisation kritisiert seit längerem auch die Autohersteller, nicht ausreichend auf ihre Lieferketten zu achten.
Die Branche, darunter neben Mercedes vor allem BMW und Tesla, hat in den vergangenen Jahren reagiert und bemüht sich um eine Reduktion des Kobalt-Bedarfs. Gleichzeitig wird versucht, die Verhältnisse vor Ort zu verbessern. Mercedes etwa bezieht Kobalt und Lithium nach eigenen Angaben ausschließlich aus zertifiziertem Abbau. Kritische Herkunftsländer wie der Kongo werden aber bewusst nicht generell als Bezugsquelle ausgeschlossen, da das Minengeschäft dort eine wichtige Einkommensquelle für die Bevölkerung ist.
„Klares Entwicklungsziel von Mercedes-Benz ist es, die Reichweite zukünftiger Batterien durch Fortschritte in der Energiedichte deutlich zu steigern, die Ladezeiten signifikant zu reduzieren, die Serienreife zukünftiger Batterietechnologien voranzutreiben und den Einsatz kritischer Materialien weiter zu reduzieren. Bei den kommenden Generationen von Batteriezellen wird der Kobaltanteil bereits auf weniger als zehn Prozent reduziert. Perspektivisch wollen wir durch Post-Lithium-Ionen-Technologien mit neuen Materialzusammensetzungen ganz auf Materialien wie Kobalt verzichten. Auch die weitere Optimierung der Recyclingfähigkeit und deren Umsetzung bei Mercedes-Benz ist Teil der ganzheitlichen Batteriestrategie“, sagte Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Daimler AG und Mercedes-Benz AG; verantwortlich für Daimler Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars COO.
Holger Holzer / SP-X