Zwei neue Rückrufe stehen derzeit für die Mercedes C- und S-Klasse auf dem Programm. Der größere führt weltweit etwa 28.300 Einheiten in den Vertragsbetrieb, davon 2.550 in Deutschland. „Das Steuergerät zur Erkennung des Sitzbelegungsstatus könnte bei Abschalten des Fahrzeuges durch das Airbag-Steuergerät permanent deaktiviert werden“, begründete ein Konzernsprecher auf Anfrage die Aktion.
Folge könnte die Deaktivierung des Beifahrerairbags sein – trotz einer vorhandenen Person auf dem Sitz. „Als vorsorgliche Maßnahme wird über die Mercedes-Benz Serviceorganisation bei den betroffenen Fahrzeugen die Software des Airbagsteuergeräts aktualisiert“, kündigte der Sprecher an. Das Update läuft unter dem internen Code „5499009“ für Fahrzeuge aus dem Produktionszeitraum Dezember 2018 bis März 2021 und soll etwa eine halbe Stunde dauern.
Deutlich mehr Zeit, nämlich bis zu 14 Stunden, ist für den Rückruf „4790015“ eingeplant. Dieser steht dafür nur bei 2.779 Einheiten der Baureihen 206 und 223 an, davon 370 auf dem Heimatmarkt. Sie liefen zwischen Juni und August dieses Jahres vom Band. Eine Düse innerhalb der Saugstrahlpumpe im Kraftstofftank sei entweder gar nicht verbaut oder nicht nach Spezifikationen in der Pumpe befestigt worden, sagte der Sprecher.
Es könne vorkommen, dass der für den Fahrbetrieb notwendige Kraftstoffdruck unter bestimmten Randbedingungen, wie reduziertem Tankfüllstand und unter Volllastbetrieb, nicht erreicht werde, hieß es weiter. „In der Folge kann ein spontaner Vortriebsverlust ohne Ankündigung für den Fahrer nicht ausgeschlossen werden“, so der Sprecher. Bei den betroffenen Fahrzeugen werde daher das Kraftstoffsystem überprüft und ggf. der Tank inklusive der Saugstrahlpumpe ersetzt. (Niko Ganzer/ kfz-rueckrufe.de)