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auto bei der Abgasuntersuchung in der Werkstatt

Hauptuntersuchung

Mängelquote leicht gestiegen

Gut jedes fünfte Auto (21,5%) fällt bei den TÜV-Prüfstellen mit "erheblichen Mängeln“ durch die Hauptuntersuchung. Das ist das Ergebnis des aktuellen TÜV-Reports. Das beste Ergebnis erzielte der Mercedes GLC.

Für den TÜV-Report sind neun Millionen Pkw-Hauptuntersuchungen ausgewertet worden, die von Juli 2018 bis Juni 2019 durchgeführt wurden. Basis der Rankings in fünf Altersklassen sind 18 ausgewählte, besonders relevante Mängel. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Durchfallquote geringfügig um 0,3 Prozentpunkte gestiegen. Weitere 9,7 Prozent der Fahrzeuge waren mit „geringen Mängeln“ unterwegs (minus 2,3 Punkte). Der Anteil der mängelfreien Fahrzeuge ist um 1,1 Punkte auf 68,8 Prozent gestiegen.

„Ein großer Teil der Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen ist mit erheblichen Sicherheitsmängeln unterwegs“, sagte Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands (VdTÜV), bei der Vorstellung des TÜV-Reports in Berlin. „Insbesondere die Besitzer älterer Autos sollten ihre Fahrzeuge regelmäßig warten lassen, um sich und andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden.“ Rund 15.000 Fahrzeuge (0,1 Prozent) stuften die Prüfer stuften als „verkehrsunsicher“ ein, die daraufhin sofort stillgelegt werden mussten.

Anpassungen notwendig

Aus Sicht des TÜV-Verbands ist es notwendig, die HU sowohl an die rasante digitale Entwicklung als auch an die steigenden Anforderungen an die Umweltverträglichkeit der Fahrzeuge anzupassen. „Die Hauptuntersuchung muss mit neuen Prüfkriterien für digital gesteuerte Assistenzsysteme und neuen Messungen für die Abgasuntersuchung fit für die Zukunft gemacht werden“, betonte Bühler. Dafür müssten jetzt die gesetzlichen Grundlagen geschaffen werden. Für einen diskriminierungsfreien Zugang zu HU-relevanten Fahrzeugdaten hat der TÜV-Verband eine Trustcenter-Lösung vorgeschlagen, bei der Informationen in verschlüsselter Form auf den Servern einer neutralen Institution gespeichert werden.

Bereits in der aktuellen Prüfperiode sind verschiedene Änderungen bei der HU wirksam geworden. Auf Grundlage einer EU-Richtlinie zur Harmonisierung der Pkw-Prüfungen in Europa ist erstmals die neue Kategorie des „gefährlichen Mangels“ in die Statistik eingeflossen. Sie beschreibt Defekte, die gefährlicher als ein „erheblicher Mangel“ sind, aber nicht zur Stilllegung des Fahrzeugs führen (Kategorie „verkehrsunsicher“). Fahrzeughalter müssen gefährliche Mängel wie undichte Bremsschläuche, defekte Leuchten oder ein nicht funktionierendes Reifendruckkontrollsystem „unverzüglich“ in einer Werkstatt beheben lassen.

„Für die Fahrzeughalter ändert sich ein entscheidendes Detail: Fällt ihr Auto mit gefährlichen Mängeln durch den TÜV, müssen sie umgehend in die Werkstatt“, sagte Bühler. Im aktuellen TÜV-Report lag der Anteil der Fahrzeuge mit „gefährlichen Mängeln“ allerdings nur bei 0,4 Prozent. Aufgrund der geringen Quote wird der Wert im TÜV-Report den erheblichen Mängeln zugeordnet. Weitere Neuerungen sind die Wiedereinführung der Endrohrmessung bei der Abgasuntersuchung sowie Prüfungen von Software-Updates und des Notrufsystems eCall.

Steigendes Fahrzeugalter wirkt sich auf Verkehrssicherheit aus

Laut den Ergebnissen des aktuellen TÜV-Reports steigt die Durchfallquote bei der HU mit dem Alter der Fahrzeuge erheblich an. Bei den 2 bis 3 Jahre alten Autos liegt die Quote der erheblichen Mängel nur bei 5,8 Prozent. Bei den 6 bis 7 Jahre alten Pkw fallen 16,4 Prozent aller Fahrzeuge durch die HU. Bei 10 bis 11 Jahre alten Pkw sind es hingegen 28,2 Prozent.

Bereits seit Jahren steigt das Alter der Pkw in Deutschland kontinuierlich. Aktuell liegt das Durchschnittsalter der Fahrzeuge laut KBA bei 9,5 Jahren. Das sind 1,4 Jahre mehr als im Jahr 2010 und sogar 2,6 Jahre mehr als im Jahr 2000. Das spricht aus Sicht des TÜV-Verbands zwar für die verbesserte Langlebigkeit moderner Fahrzeuge, die heute beispielsweise kaum noch wegen Korrosion aus dem Verkehr gezogen werden. „Das steigende Durchschnittsalter ist aber auch eine Herausforderung für die Verkehrssicherheit“, sagte Bühler.

Die zuverlässigsten Autos

Sieger des aktuellen TÜV-Reports 2020 ist der Mercedes GLC. Mit nur 2,17 Prozent hat das SUV die geringste Quote erheblicher Mängel unter den 2 bis 3 Jahre alten Fahrzeugen. Nur knapp dahinter liegen auf Platz 2 der Roadster Mercedes SLK und der Porsche 911. Der Zuffenhausener Sportwagen gewinnt auch alle anderen Altersklassen: bei den 4-5 Jährigen der Typ 991 und bei den 6-7 Jährigen, 8-9 Jährigen und 10-11 Jährigen der Typ 997. Auffällig ist, dass unter den Top 10 des TÜV-Reports bei den 2-3 Jährigen fast ausschließlich deutsche Hersteller vertreten sind: sechs Mercedes-Modelle, zwei Audis und ein Porsche. Einzige Ausnahme ist der Mazda CX-3 auf Platz 6.

Mercedes dominiert im laufenden Jahr auch die Übersicht der Klassenbesten. Neben dem GLC bei den SUV gewinnt die Mercedes C-Klasse in der Mittelklasse, die B-Klasse bei den Vans und die A-Klasse bei den Kompaktwagen. Der Audi A1 liegt bei den Kleinwagen vorne und der Opel bei den so genannten Minis. Die schlechtesten Modelle ihrer Klasse mit den höchsten Durchfallquoten bei den 2-3 Jährigen sind der Ford Ka bei den Minis (10,7 Prozent), Fiat Punto bei den Kleinwagen (10,8 Prozent), Dacia Logan bei den Kompaktwagen (13,6 Prozent), Ford Mondeo in der Mittelklasse (9,1 Prozent), Dacia Duster bei den SUVs (11,7 Prozent) sowie Citroen Berlingo bei den Vans (11,2 Prozent). Bei den 10-11 Jahre alten Fahrzeugmodellen haben mit einer Durchfallquote von jeweils 43,1 Prozent der Dacia Logan und der Chevrolet Matiz am schlechtesten abgeschnitten.

Zu den häufigsten Auffälligkeiten bei der HU gehören Beleuchtungsmängel. Auf den TÜV-Prüfständen fallen insbesondere ältere Fahrzeuge mit defektem Abblendlicht oder kaputten Bremsleuchten auf. Eine weitere typische Schwachstelle ist austretendes Öl an Motor oder Getriebe. Auch abgefahrene Bremsscheiben oder Defekte an den Bremsleitungen sind häufig der Grund dafür, dass Fahrzeuge bei der HU durchfallen. Ein ernstes Sicherheitsrisiko sind zudem Defekte an Achsfedern und Stoßdämpfern.

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Die meisten Fahrzeuge erhielten im ausgewerteten Prüfzeitraum die Plakette. Auf der anderen Seite stuften die TÜV-Prüfer15.000 Fahrzeuge als „verkehrsunsicher“ ein. 

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