Im Mai 1992 gründete Klaus Wohlfarth sein Geschäft KW Tuning. Der Einzelhändler und Einmannunternehmer aus Murrhardt nahe Stuttgart hat sich dreißig Jahre später zum globalen Hersteller und Spezialisten für Gewindefahrwerke, Motorsportdämpfer und Leichtmetallräder gemausert. Die heutige KW Automotive-Gruppe hat jüngst ihren heutigen Hauptsitz im schwäbischen Fichtenberg ausgebaut und beschäftigt insgesamt 1.200 Mitarbeiter. In Fichtenberg bei Schwäbisch Hall arbeiten laut Unternehmensangaben 360 Menschen – an ihrem Hauptsitz fertigt KW Automotive alle Produkte, etwa die Gewindefahrwerke der Marken KW, ST und ap, mit einer Fertigungstiefe von nahezu 95 Prozent, heißt es in einer Jubiläumsschrift.
In den Jahren 2017 bis 2020 investierte der Fahrwerkhersteller in die Erweiterung seines Hauptsitzes und digitalisierte sämtliche Fertigungs- und Logistikprozesse für die erfolgreiche Transformation zur Industrie 4.0. „Das haben wir alles im laufenden Betrieb umgesetzt und dank engagierter Mitarbeiter und starker Partner auch erfolgreich gemeistert“, erklärt Klaus Wohlfarth. Zur KW Automotive Gruppe zählen neben dem Leichtmetallräderhersteller BBS auch der Offroad- und Rallye-Fahrwerkhersteller Reiger Suspension sowie die Stoßdämpfersparte des Technologiekonzerns AL-KO.
Neben Klaus Wohlfarth als Gesamtverantwortlicher leitet Bruder Jürgen Wohlfarth als Geschäftsführer den Bereich Erstausrüstung. Nicht nur Automobilenthusiasten zählen seit Jahren zu den Kunden. So war beispielsweise Mercedes-Benz der erste Automobilhersteller, der KW Automotive damit beauftragte ausgewählte Serienmodelle wie Mercedes SLK 55 AMG Black Series mit einem in der Druck- und Zugstufe separat einstellbarem Gewindefahrwerk auszurüsten. „Es blieb aber nicht nur bei AMG“, so Klaus Wohlfarth weiter. Heute arbeitet KW Automotive entweder bei Straßen- oder Motorsportanwendungen und oft sogar in beiden Bereichen für Audi, BMW, Ford, Mercedes, Porsche und weitere Automobilhersteller.
Virtuelle Geschäftsfelder
„Da es damals die Produkte, die die Kunden wollten, nicht gab, fingen wir an, ein eigenes Gewindefahrwerk zu entwickeln“, erinnert sich Klaus Wohlfarth an die Anfänge. Das auf der Essen Motor Show 1995 eingeführte Fahrwerk war eigenen Aussagen zufolge ein Meilenstein. Mit den Wurzeln im Rennsport und mit Blick für den Kundennutzen, optimierte und verbesserte Klaus Wohlfarth samt Wegbegleitern das Produkt Gewindefahrwerk stetig weiter. In den vergangenen 30 Jahren entwickelte der 1998 zur KW Automotive GmbH umfirmierte Fahrwerkhersteller große und kleine Innovationen – nicht nur bei Fahrzeugkomponenten und Tuningprodukten: Die inhabergeführte Unternehmensgruppe nutzt IT- und Programmierkenntnisse neben einer Sensierung und Vernetzung des Fahrwerks auch für E-Sport-Anwendungen. So zeichnet KW Automotive im SimRacing-Geschäft laut Pressebericht für die Marken Ascher Racing, TrackTime und RaceRoom verantwortlich.