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Foto: simTD
Im Projekt "simTD" erforschten die Telekom, deutsche Autofirmen und Forschungsinstitute schon vor Jahren die Mglichkeiten des IoT.

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IoT: Die großen Player bringen sich in Stellung

Vodafone und Telekom treiben die Umrüstung ihrer Mobilfunkstrukturen für die kommende Totalvernetzung des Verkehrs voran, Bosch baut die Chips für die zu vernetzenden Dinge im „Internet of Things“.

5G, das schnelle Netz für große Datenmengen, bringt die Telekommunikationsanbieter auf Hochtouren: Um für die Smart Mobility in der „Smart City“ gerüstet zu sein, müssen unzählige Mobilfunkmasten um- und aufgerüstet werden. Besonders Vodafone und Telekom legen sich ins Zeug. Für einen möglichen Sofortstart ins Internet der Dinge haben beide schon mal vorgesorgt und eine abgespeckte Variante für die Übertragung kleinerer Datenmengen im vorhandenen LTE-Netz bereitgestellt. Die kleine Sofortlösung heißt „NB IoT“ oder „Narrowband IoT“ und bietet Connectivity mit geringer Bandbreite, die aber für einfachere Signalübertragungen – wie etwa zwischen Autos und Verkehrsleitsystemen – ausreichen soll. Damit steht der für 5G erforderliche Technologiestandard im Grunde bereit.

Vodafone vernetzt nach eigenen Angaben im Mobilfunk schon heute rund 74 Millionen Geräte und gibt an, dass monatlich etwa zwei Millionen weitere „Dinge“ hinzukommen. Die Deutsche Bahn zum Beispiel vernetzt gerade ihre Standorte in Berlin und Frankfurt. Bis Ende 2019 will Vodafone das weltweit größte Narrowband-Netz in zehn europäischen Ländern aufgebaut haben. Weitere Länder sollen folgen.

Die Telekom ist im Frühjahr 2018 eine Partnerschaft mit SAP eingegangen, vor allem um das IoT in der Logistik nutzbar zu machen. Schon von 2008 bis 2013 war die Telekom – zusammen mit allen großen deutschen Fahrzeugherstellern, Bosch, Continental, Fraunhofer Institut, mehreren Universitäten und Instituten – an einem öffentlich geförderten Forschungsprojekt namens „SimTD“ zur „C2X“-Kommunikation – also der Kommunikation des Autos mit seiner Verkehrsumwelt, beteiligt. Die Ergebnisse dürften in die Entwicklung der jetzigen Architektur eingeflossen sein.

Damit die Dinge – vom Paket über den Mülleimer bis zur Verkehrsampel – auch mit dem „Maschinennetz“ kommunizieren können, benötigen sie allerdings spezielle Signal-Chips und SIM-Karten. Die sogenannten MEMS-Timing-Chips gibt es schon in allen möglichen elektronischen Geräten und werden mit einem Marktanteil von 90 Prozent von der Silicon Valley-Firma SiTime in Verbindung mit entsprechend programmierten Anwendungen in alle Welt vertrieben. Für die Produktion der Chips ist aber die Robert Bosch GmbH zuständig, die seit 2009 mit SiTime kooperiert.

Für die nähere Zukunft darf man mit einem exponentiellen Wachstum vernetzter Dinge und ausgetauschter oder gespeicherter Datenmengen rechnen. Laut Vodafone wären schon im NB IoT vier Milliarden vernetzte Dinge denkbar. Für die Speicherung der ungeheuerlichen Datenmengen stellen die Telekommunikationsanbieter Clouds auf ihren Plattformen zur Verfügung. Damit entsteht auch der Bedarf für ausgeklügelte Softwarelösungen, die solche „Big Data“ verwalten können. Die Plattformanbieter von Bosch bis SAP haben ihre eigenen Software-Lösungen, aber es droht die Gefahr, dass nicht alle Teilnehmer des IoT-Datenverkehrs verständlich miteinander kommunizieren können. Das kalifornische Unternehmen Cloudera, das seit 2016 auch einen Standort in München unterhält, hat deshalb eine Open Source-Architektur für das IoT entwickelt, damit die Entwickler und Anbieter von IoT-Anwendungen nicht auf einen Plattform-Provider beschränkt sind. Cloudera ist mit sogenannten Hadoop-Distributionen groß geworden, einem System für die auf viele tausend Rechensysteme verteilte Speicherung großer Datenmengen. Gerade fusioniert das Unternehmen mit seinem Konkurrenten Hortonworks, um Expertise und Marktposition in diesem Bereich zu bündeln.

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