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Foto: KTI
Erneuerung der Dachauenhaut.

Organisationen und Verbände

Licht und Schatten bei den Karosserie- und Fahrzeugbauern

Während die herstellenden Betriebe mit sinkenden Umsätzen und fallenden Betriebsergebnissen zu kämpfen haben, schreiben die Instandsetzer deutlich bessere Zahlen. Das geht aus dem aktuellen Branchenbericht des ZKF hervor.

Der Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik stellt in seinem jährlich erscheinenden Branchenbericht die wichtigsten Kennzahlen zur Entwicklung der Betriebe für den Karosserie- und Fahrzeugbau vor. Diesem Branchenbarometer 2016 liegt eine im Herbst 2017 durchgeführte Umfrage bei den 3.500 Mitgliedsbetrieben zugrunde. Der Bericht gibt Auskunft über die Situation in der Branche getrennt nach herstellendem Karosserie- und Fahrzeugbau sowie Karosserieinstandsetzung und Lackierung.

Demnach steigerten die Karosserie- und Lackierbetriebe ihren Durchschnittsumsatz 2016 um 4,7 Prozent auf gut 1,6 Mio. Euro. Das operative Ergebnis stieg Schnitt um 7,8 Prozent auf nummehr 79.000 Euro. Weniger gut sah es bei den Unternehmen im herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbau aus – der Umsatz der in diesem Segment tätigen Fachbetriebe ging 2016 um durchschnittlich 3 Prozent auf 4,5 Mio. Euro zurück. Das operative Ergebnis lag mit durchschnittlich 40.000 Euro sogar 61 Prozent unter dem Vorjahreswert. Thomas Aukamm, Hauptgeschäftsführer beim Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik, erklärt: „Der Fahrzeugneubau war 2016 im Gegensatz zur Entwicklung in der Fahrzeug-Reparatur rückläufig.“ Zudem sei die Betriebsleistung der produktiv Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen.

Der ZKF ist überzeugt, dass sich der bestehende Trend zur Schadenslenkung weiter fortsetzen und verstärken wird. „Versicherer, Flottenbetreiber und Leasinggesellschaften werden vor allem ihre Kaskoschäden weiter in die freien Fachbetriebe lenken bzw. lenken lassen, um von deren günstigen Kostenstrukturen zu profitieren“, ist sich Aukamm sicher. In der Karosserie-Instandsetzung und Lackierung sorgte die Schadenslenkung 2016 dafür, dass sich die Zahl der produktiven Mitarbeiter leicht um 4,3 Prozent erhöhte.

Sowohl im herstellenden Fahrzeugbau als auch in der Instandsetzung beobachtete der Zentralverband einen leichten Anstieg bei den Mitarbeitern. „In Zukunft werden sich die Schwierigkeiten, qualifizierte Auszubildende und Fachkräfte zu finden, weiter verschärfen“, unterstreicht der ZKF-Hauptgeschäftsführer. Der Verband geht davon aus, dass Unternehmen auf der Suche nach entsprechenden Fachkräften ihren Mitarbeitern höhere Löhne und geldwerte Zusatzleistungen bieten müssen. Der ZKF unterstützt die Unternehmen in Form von Nachwuchskampagnen aber auch mit Kooperationen von Jobbörsen.

Die Betriebe des herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbaus beschäftigten 2016 durchschnittlich knapp 37 Mitarbeiter, 24 von ihnen waren produktiv tätig. Die Personalkosten betrugen im betrieblichen Durchschnitt 1,4 Millionen Euro, also 31 Prozent des Gesamtumsatzes. Die Reparaturfachbetriebe beschäftigten im Durchschnitt 16 Mitarbeiter, davon zehn produktive Arbeitskräfte. Der Anteil der Personalkosten lag leicht unter dem Vorjahreswert bei 612.930 Euro und ging geringfügig auf 37,6 Prozent des Gesamtumsatzes zurück.

Die Stundenverrechnungssätze, die der Zentralverband im Bundesgebiet ermittelt, unterliegen starken Schwankungen hinsichtlich der Unterschiede zwischen Großstädten und eher ländlichen Gebieten. Durchschnittlich lag der Stundenverrechnungssatz für die Karosserie-Reparatur im herstellenden Karosserie- und Fahrzeugbau 2016 bei 78,81 Euro (2015: 79,03 Euro), in der Karosserie-Instandsetzung bei 98,11 Euro (2015: 96,35 Euro) sowie bei 104,63 Euro (2015: 100,54 Euro) für Lackierarbeiten ohne Materialeinsatz. 

Der ZKF-Branchenbericht 2016 kann unter www.zkf.de unter „Leistungen“ heruntergeladen werden.

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