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Foto: A.T.U

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Kommentar: Oh, du fröhliche?

Das war knapp: In buchstäblich letzter Minute konnte die Weidener Werkstattkette Auto Teile Unger (A.T.U) die drohende Insolvenz abwenden. Lesen Sie dazu einen Kommentar von amz-Redakteur Ingo Jagels.

Im Laufe des Nachmittags legten die Verhandlungspartner ihren Streit um die Höhe der Mietzahlungen bei. Für die 10.000 A.T.U-Mitarbeiter ist das natürlich ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Denn mit der gestrigen Einigung besteht jetzt die realistische Chance, den geplanten Verkauf des Unternehmens an die französische Mobivia-Gruppe zum Jahresende auch tatsächlich in die Tat umzusetzen. Von Anfang an haben A.T.U und Mobivia betont, dass die Senkung der Mietkosten eine grundlegende Voraussetzung für den Verkauf sei.

Mit dem jetzt bevorstehenden Eigentumsübergang könnte eine 14 Jahre andauernde Odyssee zu Ende gehen, die A.T.U mehrfach an den Rand der Existenz gebracht hatte. Im Jahr 2002 verkaufte Unternehmensgründer Peter Unger 80 Prozent der Unternehmensanteile an eine private Beteiligungsgesellschaft. Das ehemalige Erfolgsunternehmen geriet in schwieriges Fahrwasser. So wurde 2004 ein geplanter Börsengang abgesagt, es folgte der Weiterverkauf an die nächste „Heuschrecke“.

In den Händen – oder vielleicht besser in den Fängen – verschiedener Investoren stand das Unternehmen in den Jahren 2013/14 schon einmal vor dem Aus. Ohne einen dramatischen Schuldenschnitt in Höhe von 600 Mio. Euro, einer Kapitalspritze in Höhe von 100 Mio. Euro, zusätzlichen Krediten, einem konsequenten Personalabbau und einem großzügigen Steuerverzicht der Stadt Weiden wäre damals Schluss gewesen.

Die A.T.U-Mitarbeiter können jetzt auf bessere Zeiten hoffen. Mit der Mobivia-Gruppe steht ein Investor aus der Kfz-Branche bereit. Durch den Erwerb von A.T.U  wollen die Franzosen ihre Marktstellung auf dem europäischen Kfz-Servicemarkt deutlich ausbauen. Entstehen würde ein Unternehmen mit einem Netz von knapp 2.000 Werkstätten und einem gemeinsamen Umsatz von rund 2,7 Mrd. Euro. Geplant ist, A.T.U innerhalb der Gruppe als eigenständiges Unternehmen mit eigener Marke im deutschsprachigen Raum agieren zu lassen.

Dem freien Kfz-Servicemarkt bleibt damit ein Wettbewerber erhalten, der sich – sagen wir es mal vorsichtig – mit seinem offensiven Auftreten in der Vergangenheit nicht nur Freunde in der Branche gemacht hat. Es ist nicht auszuschließen, dass der ein oder andere durchaus ein klein wenig Schadenfreude empfunden hätte, hätte A.T.U gestern einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen müssen.

Aber sich auf die Schwächen anderer zu verlassen, war noch nie eine gute Idee. Von daher sollte der freie Kfz-Servicemarkt die aktuellen Geschehnisse vielmehr zum Anlass nehmen, Angebote, Leistungen und Services weiter zu verbessern. Zu tun gibt es genug. Schließlich hat A.T.U beim jüngsten ADAC-Werkstatttest im Gegensatz zu den Betrieben zweier anderer Werkstatt-Systemkonzepte recht passabel abgeschnitten.

Ingo Jagels

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