Teilegroßhandel

Die Highlights aus dem DAT-Report 2017

Der jährliche DAT-Report ist die umfangreichste Erhebung im deutschen Kfz-Gewerbe. Fast 4.000 Endverbraucher wurden für die aktuelle Ausgabe befragt. Die wichtigsten Ergebnisse in der Zusammenfassung.

Gründe für die Werkstattwahl: Erstmals wurde im DAT-Report gefragt, warum sich ein Werkstattkunde für seine Werkstatt entschieden hat bzw. was ihm wichtig ist. An erster Stelle stand die Freundlichkeit des Personals, danach die gute Lage, die gute Betreuung, Beratung und die Qualität der durchgeführten Arbeiten. Die Nähe zum Wohnort, langjährige Bekanntschaft / Vertrauen und das Know-how des Personals folgten auf den weiteren Plätzen. Erst danach kam das „gute Preis-Leistungs-Verhältnis“ (weitere Infos im DAT-Report auf S. 73).

Buchungsbereitschaft übers Internet: Von allen für den DAT-Report 2017 befragten Pkw-Haltern gaben 28 % an, sie würden über das Internet verbindlich einen Kundendienst buchen, 22 % eine Reparatur. Bei Pkw-Haltern in Großstädten über 500.000 Einwohnern lagen die Anteile bei 37 % für den Kundendienst und bei 30 % für den Reparaturauftrag. Wer das Internet für die Suche nach Informationen für einen anstehenden Werkstattaufenthalt nutzt, der surfte zu 35 % auf sogenannten Werkstattportalen (weitere Infos im DAT-Report auf S. 71).

Kommunikationsbedarf in der Werkstatt: 62 % der Werkstattkunden bevorzugen vor einer anstehenden großen Inspektion eine ausführliche Dialogannahme, 35 % wollen nur kurz den Schlüssel abgeben und dann die Werkstatt ihre Arbeit machen lassen. Bei den Frauen lag dieser Wert mit 41 % deutlich über dem Durchschnitt (weitere Infos im DAT-Report auf S. 69).

Hohe Investitionsbereitschaft beim Autokauf: Durchschnittlich 11.430 Euro wurden in einen Gebrauchtwagen investiert (Vorjahr: 10.620 Euro), 29.650 Euro in einen Neuwagen (Vorjahr: 28.590 Euro). Besonders bei den Neuwagen sind aufpreispflichtige Extras wie Metallic-Lackierung oder Leichtmetallfelgen deutlich gestiegen. Erstmals wurden auch Merkmale zur Connectivity (u.a. Internet, Bluetooth oder Smartphone-Spiegelung) abgefragt (weitere Infos im DAT-Report auf S. 10).

Internet und Autokauf: 74 % aller Neuwagenkäufer nutzten für den Autokauf das Internet zur Informationsbeschaffung, das sind acht Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. 16 % aller von Privatpersonen gekauften Neuwagen wurden über ein sog. Neuwagenportal im Internet gekauft, das ist eine Steigerung zum Vorjahr um fünf Prozentpunkte. Wegen des Internets haben 20 % aller Käufer die Marke gewechselt, 21 % haben sich aufgrund der Internetangebote statt eines Gebrauchtwagens einen Neuwagen gekauft. Die Internetnutzung aller Gebrauchtwagenkäufer lag mit insgesamt 74 % ebenfalls sehr hoch. Wegen der Angebote im Internet haben 31 % die Marke gewechselt, 14 % den zunächst präferierten Händler (weitere Infos im DAT-Report auf S. 21 und 35).

Kraftstoffverbrauch: Bei über einem Drittel der Autokäufer stimmten nach eigenen Angaben die Verbrauchsangaben (42 % der Neuwagen- und 35 % der Gebrauchtwagenkäufer) der Hersteller und Importeure. Rund ein Drittel wusste es nicht bzw. interessierte sich nicht dafür, und knapp 30 % aller Autokäufer gaben an, dass die Verbrauchswerte der Hersteller und Importeure nicht mit den tatsächlichen Verbrauchswerten übereinstimmen. Die Abweichungen lagen bei den Neuwagenkäufern im Schnitt bei 0,8 Litern, bei den Gebrauchtwagenkäufern bei 0,9 Litern. Gefragt, ob sie verärgert darüber seien, gaben 90 % der Neuwagen- und 87 % der Gebrauchtwagenkäufer an, es sei im Toleranzbereich oder sie hätten ohnehin mit Abweichungen gerechnet (weitere Infos im DAT-Report auf S. 8).

Einfluss der Diskussionen um manipulierte Abgaswerte: 15 % der Neuwagenkäufer und 10 % der Gebrauchtwagenkäufer gaben an, dass die Diskussionen um manipulierte Abgaswerte ihre Kaufentscheidung beeinflusst hätten. Von diesen Teilgruppen haben 35 % der Neuwagen- und 40 % der Gebrauchtwagenkäufer aufgrund dieser Thematik die Marke gewechselt. 30 % bzw. 23 % haben sich deswegen für eine andere Motorisierung entschieden (weitere Infos im DAT-Report auf S. 48).

Zukunft des Diesels: Knapp die Hälfte aller Autokäufer (46 % der Neuwagen-, 47 % der Gebrauchtwagenkäufer) glaubt weiterhin an den Diesel als Antriebsform der Zukunft. Nur 28 % der Neuwagen- und 24 % der Gebrauchtwagenkäufer denken, dass der Diesel an Bedeutung verlieren wird. Zu ähnlichen Anteilen wussten es die Käufer nicht oder wollten sich nicht dazu äußern (weitere Infos im DAT-Report auf S. 49).

Für den DAT-Report 2017 wurden durch das Marktforschungsinstitut GfK insgesamt 3.867 Privatpersonen zum Autokauf und zum Werkstattverhalten durchgeführt. Für den Pkw-Kauf waren es 2.596 Personen (Befragung durch Face-to-Face-Interviews); Bedingung: Der Pkw-Kauf musste im Zeitraum März bis Juni 2016 stattgefunden haben.

Ab dem 12. Februar 2017 wird der DAT-Report kostenfrei an SilverDAT-Kunden, Innungsbetriebe des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes und Medienvertreter in gedruckter Form oder als PDF-Datei versendet. Für weitere Interessenten ist die Studie kostenpflichtig. Alle Informationen zu den Bestellmodalitäten sind unter www.dat.de/report zusammengestellt. (jg)

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