Die BMW Niederlassung Darmstadt nutzt in einem Projekt so genannte Exoskelette, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu schonen. Dabei schnallen sich die Mechatroniker einen Kraftanzug des Anbieters German Bionic um. Das Start-up testet das wie einen Rucksack getragene Modell Cray X derzeit in mehreren Praxiseinsätzen bei Kooperationspartnern. Unternehmensangaben zufolge arbeiten die Augsburger Robotik-Spezialisten aktuell neben der BMW-Gruppe mit DB Schenker und Ikea zusammen.
Bei Exoskeletten handelt es sich laut German Bionic um eine Art Mensch-Maschine-System. Dabei soll menschliche Intelligenz mit maschineller Kraft kombiniert werden. Die Kraftanzüge erleichtern Menschen die körperliche Arbeit, verringern überlastungsbedingte Erkrankungen und Arbeitsunfälle, hieß es. Im Unterschied zu mechanischen Exoskeletten unterstützen beim aktiven Exoskelett Cray X Elektromotoren die Bewegung. „Wir sind dabei eines der drängendsten Gesundheitsprobleme unserer Arbeitsgesellschaft zu lösen: Rückenschmerzen“, sagte German Bionic CEO und Mitgründer Armin G. Schmidt.
In Darmstadt sollen Mechatroniker beispielsweise während der Räder-Reifen-Saison körperlich entlastet werden. Wissenschaftlich begleitet die Universität Siegen das Projekt und prüft die Exoskelette unter Realbedingungen. Laut German Bionic soll Cray X den unteren Rücken beim Heben um bis zu 25 Kilogramm entlasten. „Das Eigengewicht des Exoskeletts geht zwar in die Gesamtenergiebilanz ein, Exoskelette verteilen aber die Belastung auf weniger empfindliche Körperregionen wie den oberen Rücken und die Beine“, erklärte der Präventiv-Mediziner Herbert Schuster.