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Foto: Chevrolet
Die Corvette steht in Europa vor dem Aus.

Fahrzeughersteller

Auf Abschiedstour

Die meisten Autohersteller haben in der jüngeren Vergangenheit ihr Angebot an Modellen extrem ausgebaut. Dem harten Wettbewerb fallen allerdings auch einige Baureihen zum Opfer. Zum Modelljahr 2020 nehmen gleich mehrere Abschied.

Ob SUV-Boom, neue Abgasregeln, Strategiewechsel oder einfach nur schlechte Verkaufszahlen - für den Abschied von Autobaureihen gibt es viele Gründe. Manchmal kommen auch mehrere Faktoren zusammen, die Rotstift-Experten zu Streichkonzerten veranlassen. Doch nicht jeder Abschied ist für immer.

Mit Corvette und Camaro verlassen uns dieses Jahr nicht nur zwei kultige Sportwagen, sondern zugleich die Überbleibsel der in Europa eigentlich schon 2017 eingestellten Marke Chevrolet. Einige Jahre versuchte die GM-Tochter als Billigalternative zu Opel in Europa Fuß zu fassen, doch dann war plötzlich Schluss. Allerdings nicht ganz, denn die für Cadillac verantwortliche Europazentrale in der Schweiz hat zunächst weiter die Sportwagen Camaro und Corvette vertrieben. Doch mit der Einführung der Abgasnorm Euro 6d-Temp werden beide US-Ikonen abgesägt. Angesichts bescheidener Absatzzahlen lohnt sich die Investition in eine bessere Abgasreinigung schlicht nicht mehr. Im Fall des Camaro ist der Abschied gewiss, denn ein Modellwechsel wird noch einige Jahre dauern, was ein zeitnahes Comeback ausschließt. Das endgültige Aus der Corvette will der europäische GM-Ableger hingegen noch nicht final bestätigen, denn möglicherweise ergibt sich mit der Präsentation der achten Generation Mitte Juli noch eine neue Perspektive. Wenn die Neuauflage vorgestellt wird, wird GM auch über ihre Zukunft in anderen Märkten informieren. Sollte die neue Corvette diese hierzulande offiziell nicht bekommen, würde das für Fans sicherlich kein Abschied auf ewig bedeuten, denn dann bleibt vom Corvette-Kuchen wieder mehr für die Grauimporteure übrig.

Mit Ford überdenkt ein weiterer US-Riese seine Europa-Strategie. Nächstes Opfer der Umstrukturierungen wird der C-Max sein, der auf eine immerhin 16 Jahre währende Karriere als flotter Familienfreund zurückblicken kann. Neben der kompakten Variante wird auch der seit 2010 angebotene Grand C-Max ersatzlos gestrichen. Das gleiche Schicksal ereilte 2017 bereits den kleinen B-Max, der angesichts des SUV-Booms einfach für die Kunden nicht mehr attraktiv genug erschien. Auch das Aus der C-Maxe begründet Ford mit einer fehlenden Nachfrage bei den Vans, da Kunden sich bei der Suche nach geräumigen Autos zunehmend häufiger für die Pseudo-Offroader entscheiden.

Jaguar stellt im Sommer den XJ ein.Foto: Jaguar

Im Juli wird eine gar über 50 Jahre währende Ära bei Jaguar enden, denn dann wird die Produktion des Flaggschiffs XJ eingestellt. Fast 10 Jahre wurde die eigenwillig gezeichnete Großkatze gebaut, die mit ihrem progressiven Styling das Ende der ausgelutschten Retrophase bei Jaguar markierte. Der Name XJ ist für Jaguar jedoch eine Ikone, die wohl nicht endgültig sterben darf. Zumindest haben die Briten angedeutet, mittelfristig einen Nachfolger mit gleichem Namen präsentieren zu wollen. Gerüchten zufolge wird dieser neue XJ elektrisch angetrieben und somit nicht mehr gegen 7er und S-Klasse sondern gegen Tesla Model S oder Audi E-Tron GT antreten.

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Die optionale Zweifarblackierung betont die knuffige Form, die putzige Front macht den Kleinstwagen zum Charmeur mit DauerlächelnFoto: Opel

Definitiv beerdigen wird Opel beziehungsweise der neue französische Mutterkonzern PSA den Premium-Zwerg Adam. Er ist Opfer einer großen Umstrukturierung der Produktionsstandorte zugunsten von SUV, denn der für den Adam verantwortliche Opel-Standort Eisenach soll künftig den Grandland X statt den Corsa und seinen technisch engen Verwandten Adam produzieren. Die frisch vorgestellte Neuauflage des Corsa ist ein Technikbruder des Peugeot 208 und wird auch wie dieser in Saragossa gebaut. Für den Adam, der mit seinem Start im Jahr 2013 das Image der Marke Opel aufpolieren sollte, bleibt in dieser neuen PSA-Strategie kein Platz mehr.

Der Skoda Rapid hat nur eine Generation durchgehalten.Foto: Skoda

Bereits aus den Konfiguratoren verschwunden sind bei Skoda und Seat die beiden Schwestermodelle Rapid und Toledo. Zwar hat sich der Sub-Kompakte durchaus ordentlich verkauft, doch es handelt sich um ein Sparmodell, bei dem man in puncto Qualitäten einige Abstriche machen musste, was wohl nicht allen Kunden gefiel. Deshalb setzen die Tschechen nun auf den neuen Scala, bei dem es sich um einen echten Kompakten und engen Verwandten des VW Golf handelt, der damit auch höheren Ansprüchen der Kompaktwagen-Käufer gerecht werden kann. Wer dem günstigeren Rapid hinterher trauert, muss nicht verzagen, denn noch kann man ihn als Neuwagen bekommen. Derzeit stehen bei Händlern Restbestände auf Halde, die teilweise zu attraktiven Konditionen angeboten werden. Mario Hommen/SP-X

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