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Foto: amz - Jagels

Gebrauchtwagenhandel

"28 Euro pro Tag und Fahrzeug"

Die DAT warnt vor den hohen Belastungen für den Automobilhandel aufgrund des Corona-Stillstands. Neben den Verkaufsräumen sollten die Zulassungsstellen dringend wieder geöffnet werden, fordert der Branchendienstleister.

Die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) weist auf die gravierenden Auswirkungen des Corona-Lockdowns auf den Gebrauchtwagenhandel hin. Jeder Tag des Lockdowns koste bares Geld, da neben dem durchschnittlichen Wertverlust durch das steigende Fahrzeugalter unter anderem auch die Finanzierungskosten der Fahrzeuge weiterliefen. Zudem würden Kosten wie das Beseitigen der Standschäden oder die Mietkosten für die Lagerflächen anfallen.

„Bis heute, 14. April, steht der Handel inklusive der Wochenenden bereits 28 Tage still. Das bedeutet: Wenn ein Händler beispielsweise 300 Fahrzeug im Bestand hat und seit 18. März 2020 per Gesetz keinen Vor-Ort-Handel mehr betreiben darf, sieht er sich bis heute mit Kosten in Höhe von 235.200 Euro konfrontiert, ohne entsprechend agieren zu können“, rechnet Jens Nietzschmann, Sprecher der DAT-Geschäftsführung, vor. Die durchschnittlichen Kosten für jedes Fahrzeug kalkuliert die DAT bei dieser Rechnung mit 28 Euro. Je nach Fahrzeugart oder Marke könnten die Kosten pro Fahrzeug und Tag aber auch deutlich darüber liegen.

Öffnung der Zulassungsstellen gefordert

Ein erster wichtiger Schritt im Zuge der Lockerungsmaßnahmen müsse daher neben dem Wiedereröffnen des physischen Automobilhandels vor allem die Öffnung aller Zulassungsstellen sein, um den „Zulassungsstau“ zu beheben: „Wenn bereits neue Pkw in sechsstelligen Stückzahlen produziert und große Teile davon vom Handel vorfinanziert wurden, dann wäre es in höchstem Maße fahrlässig, diese herumstehenden Fahrzeuge nicht endlich zum Verkehr zuzulassen", erklärt Nietzschmann. Es sei den Zulassungsstellen zuzumuten, die hierfür notwendigen Vorsichtsmaßnahmen umzusetzen.

Zahlreiche Hersteller und Importeure hätten zwar bereits Unterstützungsleistungen in die Wege geleitet, aber die mit jedem Tag des andauernden Lockdown zunehmenden Kosten des Gebrauchtfahrzeugbestandes werden dadurch laut Nietzschmann wohl nicht aufgefangen werden können.

Änderungen im Käuferverhalten zu erwarten

Die DAT geht davon aus, dass sich nach dem Ende des Lockdowns auch Veränderungen im Konsumentenverhalten einstellen können. Nietzschmann: "Wir rechnen damit dass, je nach Kaufkraft im Land, kleinere Fahrzeuge oder auch ältere und somit günstigere Gebrauchtwagen wieder stärker in den Fokus der Interessenten rücken werden.“ Besonders wichtig sei es, stets den Überblick über das Fahrzeugen gebundene Kapitals zu behalten.

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