Image
Foto: Volkswagen

Fahrzeugmarkt

Immer mehr SUVs ohne Allradantrieb

SUVs verkaufen sich wie geschnitten Brot – doch die an Geländewagen angelehnten Fahrzeuge werden immer häufiger ohne Allradantrieb geordert.

In den Anfangstagen der SUVs – Mercedes M-Klasse und VW Touareg 1 lassen grüßen – war ein gewisses Maß an Geländeeigenschaften noch Pflicht. Etwa Allradantrieb, Differentialsperren, eine Geländeuntersetzung und Achskonstruktionen die ausreichende Bewegungsfreiheit zuließen. Entsprechend wurden die Fahrzeuge seinerseit getestet und mussten sich im Wald und an Steigungen beweisen. Gekauft wurden die Fahrzeuge von Förstern, Bauleitern, Unternehmern und Pferdebesitzer, die noch einen gewissen Vorteil aus den Geländeeigenschaften oder der hohen Anhängelast ziehen und so erfolgreich das Alltags- mit dem Dienstfahrzeug verbinden konnten.

Generation Golf+

Doch dieser Trend ist mit jedem Facelift und jeder neuen Generation rückläufig. Neben den großen Fahrzeugen die einst das Segment begründeten, sind es jetzt vor allem kleine Fahrzeuge, die bewusst als „Stadtgeländewagen“ verkauft werden.

Der durchschnittliche Autokäufer in Deutschland ist derzeit 55 Jahre alt, der Trend geht mit der demografischen Entwicklung hin zu Autos mit hohem Einstieg. Für viele Käufer sind die SUVs schlichtweg die neue, schickere Interpretation eines Golf+. Sprich ein gewöhnliches Fahrzeug mit Frontantrieb, dass befestigte Straßen in seinem Leben wohl nie verlassen wird, jedoch für den bequemen Einstieg höher auf der Straße liegt.

Wie Analysten des Marktforschungsunternehmens Jato Dynamics belegen, geht die Verbreitung von Vierradlern seit 2016 kontinuierlich zurück – zumindest bei kompakten und kleinen SUVs. So manches Modell kann nicht einmal optional mit Allradantrieb geordert werden, von Geländeuntersetzung oder gar (mehreren) Differentialsperren einmal ganz abgesehen.

Große Fahrzeuge weiterhin mit Allrad

Die Schlachtschiffe der SUV Fraktion, namentlich Audi Q8, BMW X7 oder Mercedes GLS sowie die gehobene Mittelklasse darunter, kommen auch weiterhin mit Allradantrieb daher. Dies ist jedoch mehr dem Preissegment als auch dem hohem Fahrzeuggewicht geschuldet – der Allradantrieb macht hohe Fahrzeuggewichte während der Fahrt beherrschbarer.

Verteilung umgekehrt

Deutlich wird der Trend in konkreten Zahlen. Von Januar bis November 2019 wurden fast eine Million(990.000) neuer SUVs in Deutschland zugelassen. Davon nur noch knapp 45 Prozent mit Allradantrieb und über 55 Prozent mit Frontantrieb.

Die Zahl der Fronttriebler hat sich dabei in den vergangenen elf Monaten von 252.000 auf 545.000 Neuzulassungen mehr als verdoppelt – die meisten Kunden wollen folglich gar keinen Allradantrieb, sondern lieber ein spritsparendes Auto mit hoher Einstiegsmöglichkeit – ein permanenter Allradantrieb führt in der Praxis zur Mehrverbräuchen von 0,5-1,5 Litern Treibstoff, je nach Ausführung und Modell.

Quelle: Jato Dynamics

Image

Grip auf jedem Terrain

40 Jahre quattro-Antrieb

Einst war Allradantrieb etwas für ruppige Geländewagen. Erst mit permanentem Antrieb aller vier Räder wurde er auch in normalen Pkw zum Kassenschlager – dann aber richtig.

    • Fahrzeuge, Fahrzeughersteller
Image

Der Feine fürs Grobe

Der Edel-SUV: Rolls-Royce Cullinan

Bislang hatte sich die britische Luxusmarke dem SUV Trend strikt verweigert – die Besitzer der edlen Fahrzeuge fuhren allenfalls auf dem Golfplatz vor. Mit Allradantrieb und V12 Motor taugt der neue Brite auch fürs Gelände.

    • Fahrzeughersteller
Image
Lynn Calder leitet den neuen Geländewagen-Hersteller Ineos Automotive

Marktstart für den Grenadier

Lynn Calder leitet Ineos Automotive

Seit 2017 bereitet Ineos die Autoproduktion vor. Die ersten Geländewagen vom Typ Grenadier fahren seit Oktober 2022 vom Band. Mit der Berufung von Lynn Calder zum CEO soll aus dem Projekt ein Geschäft werden.

    • Fahrzeuge, Fahrzeughersteller
Image

Neue Kraftstoffpumpe

Suzuki erweitert Rückruf für den Jimny

Nach wie vor beschäftigen sich die Japaner mit dem bekannten Problem im Bauteil. Über 4.600 weitere Geländewagen müssen in deutsche Vertragsbetriebe.

    • Fahrzeughersteller