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Auch Iveco nutzte die IFAT 2022 und präsentierte unter anderem den geländegängigen X-Way mit Kran und Dreiseitenkipper als Lösung für auf die Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft tätige Unternehmen.
Foto: Martin Schachtner
Auch Iveco nutzte die IFAT 2022 und präsentierte unter anderem den geländegängigen X-Way mit Kran und Dreiseitenkipper als Lösung für auf die Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft spezialisierte Unternehmen.

Kommunalwirtschaft

IFAT: In sauberer Mission

Einen kleinen Vorgeschmack auf die IAA gab es für Besucher der Messe für die Abwasser-, Abfall- und die Rohstoffwirtschaft. Zahlreiche Nutzfahrzeug-Spezialisten präsentierten in München neueste Produkte und Services.

Der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) gilt als einer der größten kommunalen Betriebe in Deutschland. Der bayerische Entsorgungsspezialist, so informierte Nfz-Zulieferer Allison Transmission zur IFAT 2022, richtet den eigenen Abfallsammel-Fuhrpark verstärkt auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz aus. Anlässlich der Münchner Messe für die Abwasser-, Abfall- und die Rohstoffwirtschaft wurde bekannt, dass AWM auf CNG-Müllsammelfahrzeuge von Scania mit Allison-Vollautomatikgetrieben der Baureihe 3000 setzt. Bis Herbst sollen 34 neue Fahrzeuge hinzukommen, heißt es. Der Getriebehersteller präsentierte zur IFAT zudem die Elektroachse Allison eGen Power für Müll- und Kommunalfahrzeuge.

Die auch für die Nutzfahrzeugbranche interessante Spezialmesse öffnete von 30. Mai bis 3. Juni ihre Pforten. Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München, freute sich über eine Rückkehr zu Wissensaustausch und Networking, die den Vergleich mit dem „Vor-Corona-Niveau“ nicht scheuen muss: Mit 2.984 Ausstellern aus 59 Ländern und rund 119.000 Besuchern aus 155 Ländern nähere sich die Messe den Zahlen der letzten Ausgabe im Jahr 2018. Vor vier Jahren trafen im Messezentrum der bayerischen Landeshauptstadt rund 3.300 Aussteller auf über 142.000 Besucher – die IFAT spiegelt „das große Potenzial von Umwelttechnologien und bestätigt ihre Position als weltweit führende Plattform der Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft“, zeigt sich der Messeorganisator zufrieden.

Für die Nfz-Branche stellt sich die IFAT als eine Art „kleine IAA“ und Vorgeschmack auf in IAA Transportation umbenannte große Nutzfahrzeug-Show im Herbst in Hannover dar. In München stehen unter anderem Fahrzeughersteller und deren Aufbaupartnern mit Lösungen für kommunale Betriebe und die Abwasser-, Abfall- sowie die Rohstoffwirtschaft im Fokus: Neben Geräteträgern fanden sich in einigen der insgesamt 18 Messehallen samt Freifläche mobile Müllsammler, Behälter- und Container-Transporter und Spezialgerätschaften. Ob zur Müllentsorgung, für den Winterdienst, die Straßenreinigung, bei der Grünflächenpflege oder auf der Baustelle: Die Anwendungsbereiche für Kommunalfahrzeuge sind so vielfältig wie die Lösungen.

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Mutter aller Geräteträger: Mercedes-Benz Trucks zeigte in München natürlich auch den in der Kommunalwirtschaft sehr gefragten Unimog U423.
Foto: Martin Schachtner
Mutter aller Geräteträger: Mercedes-Benz Trucks zeigte in München natürlich auch den in der Kommunalwirtschaft sehr gefragten Unimog U423.

Die Fahrzeughersteller nutzten die wiedereröffnete Bühne und präsentierten sich gegenüber Entscheidern, Beschaffern und Anwendern – entweder mit eigenem Messestand oder auf einer anderen Ausstellungsfläche. Renault Trucks war beispielsweise bei Aufbaupartnern zugegen: Der Nutzfahrzeughersteller zeigte unter anderem den mit einem Abrollkipper RS 21.70 von Meiller ausgestatteten elektrischen 26-Tonner E-Tech D Wide. Der Dreiachser eigne sich laut Anbieter für den Transport von Schüttgut. In der Entsorgungs- oder Baulogistik werden die Container oftmals im regionalen Bereich, also auf gut planbaren Routen transportiert, beispielsweise zwischen Wertstoffhof und Deponie. Für diese Transportaufgaben eignet sich der elektrische 26-Tonner mit Abrollhaken laut Renault Trucks.

Volvo hatte das Modell FMX Electric als Pritschenaufbau mit einem Palfinger-Ladekran im Messegepäck. Der Elektrotransporter für die Bau- und Entsorgungsbranche geht den Schweden zufolge noch in diesem Jahr in Serienproduktion. Für den lokal emissionsfreien Antrieb sorgen sechs Batteriepacks mit einer Gesamtkapazität von 540 kWh, die Reichweite gibt der Hersteller mit rund 300 Kilometern an. Für den besseren Überblick ist ein Reichweitenkalkulator „Range & Route“ an Bord. Den Schutz der Verkehrsteilnehmer bei geringem Tempo übernimmt der AVAS-Soundgenerator.

Ein Blickfänger des Iveco-Messestands war der X-Way mit Meiller-Dreiseitenkipper und Palfinger-Ladekran. Als kommunaler Alleskönner angepriesen, verfügt das Einsatzfahrzeug zudem über ein 4x2-Fahrgestell mit 20 Tonnen technisch zulässigem Gesamtgewicht, 3.800 Millimetern Radstand, AD(Active Day)-Normalfahrerhaus und leistet 400 PS. Auch abseits kommunaler Straßen macht der X-Way laut Anbieter eine gute Figur und verfügt über ein „OFF-Fahrgestell-Set-up mit einer hohen Steigfähigkeit und einem größeren Böschungswinkel vorne (> 25°) für Bestleistungen“ im Offroad-Bereich.

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Brummis für Kommunalbetriebe: Mit dem Volvo FMX Electric als Pritschenaufbau und mit Palfinger-Ladekran, demonstrierte Volvo Trucks das eigene Leistungsspektrum für Baubranche und Kommunalbetriebe.
Foto: Martin Schachtner
Brummis für Kommunalbetriebe: Mit dem Volvo FMX Electric als Pritschenaufbau und mit Palfinger-Ladekran demonstrierte Volvo Trucks das eigene Leistungsspektrum für Baubranche und Kommunalbetriebe.

Kommunikation auf der Freifläche

Auch Fliegl zeigte in München einen Auszug aus dem eigenen Portfolio für Entsorgungsfahrzeuge. Der Trailer- und Anhängerhersteller aus Thüringen präsentierte auf der IFAT-Freifläche beispielsweise den Abroller ZPS 180 A in der „Mega Z Ausführung“. Das Besondere laut Fliegl: Behälter mit bis zu sieben Meter Länge finden Platz, die maximale Nutzlast beträgt bis zu 14.800 kg bei einem Leergewicht von ab 3.200 kg. Zudem sorge eine pneumatische Vierpunkt-Containerverriegelung am Boden für Sicherheit. Die Oberseite der beiden Längsträger ist als Behälterrollenlaufbahn und daher besonders verschleißfest ausgeführt.

Als Spezialist für Anhänger zum in Entsorgung und Recycling eingesetzten Behältern nutzte Hüffermann Transportsysteme die IFAT ebenfalls zur Kundenkommunikation: Bei den Brandenburgern ist man eigenen Angaben zufolge breit aufgestellt, was den unterschiedlichen Bedarf der Branche betrifft: „Die Fahrgestelle und Baugruppen sind so ausgelegt, dass Anforderungen wie Achs-, Bereifungs- oder Längenvarianten ohne großen Konstruktionsaufwand realisiert werden können“, erläutert Geschäftsführer Lennart Kluge. Als hochspezialisierter Systemlieferant habe man rund 600 Fahrgestellvarianten verfügbar. Ein Beispiel ist der in München gezeigte, gewichtsoptimierte Flex-Carrier der Schwarzmüller-Tochter: Der Anhänger basiert auf dem Hüffermann Roll-Carrier-Fahrgestell und wird mit einem Gesamtgewicht von 18 bis 24 Tonnen gefertigt. Die Anfahrschrägen und Einführungstrichter gewährleisten laut Anbieter das einfache Aufsetzen der Abrollbehälter.

Elektro-Portfolio

Meiller Kipper kann auch Elektro, hieß es nicht erst zur IFAT 2022: Der Münchner Nfz-Spezialist nimmt für sich in Anspruch, auf fast alle Elektro-Lkw der europäischen Hersteller aufzubauen. Man setze sich nicht erst seit gestern mit den alternativen Antrieben der OEM auseinander und biete neben dem für hydraulische Aufbauten gängigen mechanischen Nebenabtrieb (PTO) auch Lösungen für elektrische Nebenabtriebe (E-PTO). „Für uns als Aufbauhersteller ist es wichtig, breit aufgestellt zu sein und immer eine gute Lösung parat zu haben – egal ob der Lkw mit klassischem Kraftstoff, Gas oder Elektro betrieben wird“, erklärt Michael Eicheldinger, Leiter Produktmanagement. Im Mittelpunkt des eigenen Auftritts stand bei den Münchner der Facelift des Abrollkippers RS21. Der Kippaufbau wird neuerdings KTL-grundiert und nicht mehr verschweißt, sondern mithilfe eines modularen Schraubsystems fixiert, heißt es.

Die Herausforderungen in der Abfallwirtschaft fordern nicht nur „Hardware“-Hersteller, sondern bieten auch Software-Schmieden die Gelegenheit, sich einzubringen: Laut GTS Systems gelingt die effiziente Tourenplanung eines Abfallsammlers unter Berücksichtigung von unter anderem Gebietstopografie, Zeiteinheiten, Leistungspunkte, Bereitstellungsquoten sowie Schüttungen oder Variablen wie Zwischenkippungen und Wendeverbote. Der Softwareanbieter kalkuliert eigenen Angaben zufolge aus diesen Parametern die „für Entsorgungsbetriebe die beste Route“, heißt es.

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Die IFAT knüpfte an Vor-Corona-Zeiten an: Viele Aussteller und zahlreiche Besucher nutzen das Angebot und tauschten sich in München zu Branchenthemen  aus.
Foto: Martin Schachtner
Die IFAT knüpfte an Vor-Corona-Zeiten an: Viele Aussteller und zahlreiche Besucher nutzen das Angebot und tauschten sich in München zu Branchenthemen  aus.

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