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Bei Iveco durfte sich der Elektrobus Heuliez E-Way zu den Sattelzugmaschinen gesellen.
Foto: Ingo Jagels
Bei Iveco durfte sich der Elektrobus Heuliez E-Way zu den Sattelzugmaschinen gesellen.

Nutzfahrzeug-Messe

IAA Transportation: Neues Konzept kommt an

Güter- und Personentransport von der ersten bis zur letzten Meile: Die Macher der IAA Transportation traten an, die volle Bandbreite der Nutzfahrzeugwelt darzustellen. Im Schlussbericht sieht man sich mit mehr als 1.400 Ausstellern bestätigt.

In ihrem Schlussbericht vom vergangenen Wochenende zogen die Veranstalter der ersten IAA Transportation am traditionellen Standort in Hannover ein positives Fazit: 1.402 Aussteller aus 42 Ländern folgten dem Aufruf, die gesamte Bandbreite des Transports und der Logistik darzustellen und Lösungen zu zeigen. „Nach der IAA Mobility haben wir auch die IAA Transportation erfolgreich weiterentwickelt und neu erfunden. Wir zeigen jetzt die ganze Bandbreite der Logistik, von Lkw bis Lastenrad, von Lieferwagen bis Paketdrohne. Dieser Mut hat sich ausgezahlt, der große Zuspruch der Aussteller und Besucher zeigt, wie richtig dieser neue Ansatz ist“, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller zum Abschluss. Auch betonten die Macher die Internationalität der Ausstellung – in Corona-Zeiten keine Selbstverständlichkeit. Den Angaben zufolge kamen rund zwei Drittel der Aussteller aus dem Ausland. Auf Besucherseite zählte man 72 Herkunftsländer. Keine Angaben gab es dagegen zur Besucherzahl.

Top-Thema Umrüstungen

Neben großen und kleinen Lkw-Herstellern zählten VDA und Messegesellschaft 260 Aussteller von Aufbauten, Anhängern und Aufliegern sowie rund 600 Zulieferer. Auch 68 internationale Startups fanden laut Mitteilung den Weg auf das Gelände der Deutschen Messe AG. Zahlreiche der präsentierten Neufahrzeuge, Studien und Technologien hatten einen Schwerpunkt rund um die Elektrifizierung des Antriebsstranges. Neben batterieelektrischen Antrieben fanden auch Spezialisten für Brennstoffzellen- sowie Wasserstoffverbrennungsmotoren ihr Publikum. Auch Austauschbausätze, mit denen der Dieselantrieb in Bussen und Lkw durch einen neuen Batterieantrieb ersetzt werden kann, standen im Fokus: Messebesucher konnten die Retrofit-Lösungen teils sogar Probe fahren: Pepper Motion stellte einen mit Elektromotor nachgerüsteten Mercedes-Benz Citaro C1 als IAA-Shuttle-Bus zur Verfügung. Quantron aus Bayerisch-Schwaben präsentierte mit dem QHM FCEV einen nachträglich mit Wasserstoffaggregat ausgestatteten MAN TGX.

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SAF Holland hat die eAchse für Trailer TRAKr ausgiebig getestet und will in die Serienproduktion gehen.
Foto: Ingo Jagels
SAF Holland hat die eAchse für Trailer TRAKr ausgiebig getestet und will in die Serienproduktion gehen.

Neben weiteren Newcomern wie der Faun-Marke Enginius, Nikola, Maxus, Weichai, Sevic, Dongfeng oder Volta Trucks setzen auch IAA-Stammgäste vermehrt auf Elektromobilität. Daimler Truck stellte den Mercedes-Benz eActros Long Haul und ein Versprechen in den Mittelpunkt: Dessen batterieelektrischer Antrieb schaffe 500 Kilometer Reichweite sei somit auch im Fernverkehr wettbewerbsfähig. Scania reiste mit dem Elektro-Mittelgewicht Scania 25P an. VW Nutzfahrzeuge präsentierte neuste Varianten des VW ID.Buzz. Den knuffigen Kastenstromer fand man auch abseits des VW-Standes, beispielsweise mit praktikablen Innenausbauten jeweils bei den Profi-Ausstattern von Bott oder Sortimo. MAN hatte die Studie des eTruck mit technischer Vorbereitung für das sogenannte Megawatt-Laden im Messegepäck und peilt damit Reichweiten von 600 bis 800 Kilometern an. Renault vollendet mit dem Trafic E-Tech Electric die Elektrifizierung des eigenen E-Transporter-Segments. Maxus rückte den vollelektrischen Pick-up T90 in den Fokus und Iveco feierte mit dem eDaily Messepremiere.

Bus-Boulevard

Zusätzliche Gäste erwartete die IAA Transportation aus dem Bus-Segment: Zwar nutzte der globale Bus-Gigant BYD auch die 2018er Ausgabe zur Präsentation der Elektro-Bus-Flotte, aber 2022 folgten viele weitere Spezialisten der Einladung. Während die Chinesen also zum wiederholten Messe-Besuch die anpassbare eBus-Blade-Plattform zeigte, gewährte Iveco Einblicke in Technik und Service des neuen E-Way by Heuliez, einen „vollelektrischen Stadtbus für die CO2-freie Personenbeförderung“, so der O-Ton. Anadolu Isuzu kam mit dem 12-Meter CitiVOLT, dem NovoCiti VOLT und dem Isuzu Grand Toro nach Hannover. Auch fast vergessene Traditionsmarken erfahren eine Wiederbelebung, wie Besucher an der Partnerschaft zwischen der ungarischen Ikarus-Gruppe und der Trasco Bremen GmbH sehen konnten. Die Hanseaten kümmern sich eigenen Worten zufolge neben dem Vertrieb auch um den deutschen Aftersales der Elektrobusse. Die Haller-Ausgründung Quantron besetzt im Übigen ebenfalls den Bereich Elektrobus und zeigte den Cizaris.

Auch Anhänger- und Aufbauherstellern gelingt es, Tradition und Innovation zu verknüpfen: Spitzer feierte in Hannover zum Beispiel 150-jähriges Bestehen und zeigte neue Silo Fahrzeug-Technologie unter dem Motto „Spitzer ist, wenn Tradition Moderne trifft“. Als weiteres Urgestein zeigte Meiller den neuen Dreiseitenkipper „Trigenius“. Krone ließ unter anderem einen weiter gewichtsoptimierten „Profi-Liner“ vorfahren, Fliegl präsentierte den „SDS 390 X-tra Long“ als XXL-Schubboden-Auflieger mit größtem Ladevolumen und laut Wielton punktet der „Air Cargo Master Mega“ beim Straßentransport von Luftfracht-Containern punkten. Neues gab es auch bei Autotransporter-Hersteller Lohr zu bestaunen: die Franzosen präsentierten das Shuttle „Cristal“ als sparsamen und digitalen Personentransporter für die City.

Für den nachhaltigen Transport auf der letzten Meile stehen Lastenräder: Sieger des vom Huss-Verlag initiierten und zur IAA verliehenen "International Cargobike of the Year 2022"-Wettbewerb sind Hersteller Mubea mit dem Cargo, Riese & Müller mit dem Transporter2 sowie Nüwiel eTrailer.

Die nächste IAA Transportation ist für den Zeitraum von 17. bis 22. September 2024 geplant.

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Bei VW Nutzfahrzeuge stand der ID.Buzz im Fokus.
Foto: Ingo Jagels
Bei VW Nutzfahrzeuge stand der ID.Buzz im Fokus.

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