Durchatmen beim Blick auf die Gebrauchtwagenpreise im März: Erstmals seit Juli 2022 verteuerten sich die Durchschnittspreise im abgelaufenden März nur marginal und bleiben stabil – wenn auch auf einem hohen Niveau. So kostete ein Gebrauchtwagen durchschnittlich 29.180 Euro und somit nahezu gleich viel wie im Februar (29.165 Euro). Das geht aus dem AutoScout24-Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) hervor, den der europaweit größte Online-Automarkt auf Monatsbasis veröffentlicht.
Die längere Sicht zeigt jedoch, wie dynamisch sie die Preise bei Gebrauchten in den vergangenen Jahren entwickelt haben: Ein entsprechendes Fahrzeug kostet aktuell 8 Prozent mehr als vor einem Jahr und sogar 32 Prozent mehr als im März 2021. Rückläufig sind momentan vor allem die Preise bei gebrauchten E-Autos und Hybridfahrzeugen, während Diesel im März 2023 eine leichte Preissteigerung verbuchen können.
Noch keine Trendumkehr
„Auch wenn die Zahlen im März deutliche Entspannungssignale in den Markt senden, wäre es verfrüht von einer Trendumkehr zu sprechen“, sagt Stefan Schneck, Vertriebschef Deutschland bei AutoScout24. „Die Gebrauchtwagenpreise sinken im Regelfall saisonal bedingt im Frühjahr und in den Sommermonaten und steigen im Regelfall erst mit Blick auf den Herbst wieder an. Die Entwicklung der vergangenen Jahre hat diese Mechanismen weitestgehend außer Kraft gesetzt und zu einer fast kontinuierlichen Teuerung geführt. Auch wenn die größte Preisdynamik sich vorerst gelegt zu haben scheint, ist es nicht auszuschließen, dass die allgemeine Inflation auch die Kosten für Gebrauchtwagen zum Jahresende noch einmal überdurchschnittlich antreibt.“
Antriebsarten: Diesel teurer, E-Autos erneut günstiger
Seit Jahresbeginn verbilligten sich vor allem E-Autos, so auch im März. Mit einem Minus von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat kosten sie aktuell durchschnittlich 40.239 Euro auf AutoScout24. Auch Hybride gaben im März 1,2 Prozent ab und werden jetzt für durchschnittlich 40.941 Euro gehandelt. Während Dieselfahrzeuge einen leichten Wertzuwachs von 0,4 Prozent verzeichnen, machen LPG-Fahrzeuge den größten Preissprung: Ein Plus von 1,8 Prozent entspricht einem Durchschnittspreis von 19.370 Euro.
Fahrzeugsegmente: SUVs mit Preisplus, Oldtimer mit Preisnachlässen
Eine uneinheitliche Entwicklung zeichnet sich beim Blick auf die Fahrzeugsegmente ab. Verteuert haben sich im März vor allem SUV/Geländewagen: 36.264 Euro kosten die Fahrzeuge aktuell im Durchschnittl und damit 0,7 Prozent mehr als noch im Februar. Kleinere Schnäppchen sind hingegen bei der Kompaktklasse drin: Interessierte sparen hier im Schnitt 1 Prozent und geben 21.808 Euro für ihren kompakten Gebrauchten aus. Bei der Analyse der Altersklassen fallen die 5 bis 10 Jahre alten Fahrzeuge ins Auge. Diese verteuern sich um 0,7 Prozent auf 21.457 Euro. Hingegen werden ältere Fahrzeuge günstiger. So geben Youngtimer (ab 20 Jahre) durchschnittlich 0,7 Prozent nach, was die Angebotspreise auf durchschnittlich 8.712 Euro reduziert. Den stärksten Preisrückgang müssen Oldtimer verkraften, welche sich um durchschnittlich 1,9 Prozent auf 31.362 Euro verbilligen.
Nachfragetrends: Verbrenner wieder gefragt
Trotz stagnierender Preise bleibt die Nachfrage nach Gebrauchtwagen auf der Handelsplattform hoch. Am stärksten legte sie bei CNG-Fahrzeugen zu (14 Prozent), aber auch Benziner (+10 Prozent) und Diesel (+9 Prozent) waren im März sehr beliebt. Während Verkäufer von E-Autos sich noch über 8 Prozent mehr Kundenanfragen freuen können, stoßen Hybride mit -2 Prozent auf weniger Resonanz verglichen mit dem Vormonat.
Angebotsentwicklung: Mehr E-Autos, weniger Diesel und Benziner
Ein größeres Angebot hatten Verbraucher im März vor allem bei gebrauchten E-Autos. Das Angebot wächst hier seit Jahresbeginn – allein im März wurden 7,7 Prozent mehr Stromer auf AutoScout24 angeboten als noch im Februar. Ähnlich ist die Entwicklung bei Hybriden: 5,1 Prozent mehr Fahrzeuge hatten Verkäufer im März ins digitale Schaufenster gestellt. Leicht rückläufig waren die Angebote hingegen bei den zurzeit beliebten Verbrennern: 1 Prozent weniger Diesel und 0,3 Prozent weniger Benziner standen im März zur Verfügung.