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Foto: Guido Schiefer/ TÜV Rheinland

HU in der Pandemie

Fahrzeugprüfungen als sichere Bank

Auch im ersten Pandemiejahr stellten TÜV, Dekra und Co. die Fahrzeugüberwachung sicher. Wie eine Nachfrage ergab, kommen zunehmend Fahrzeuge mit Stromantrieb auf den Prüfstand.

Fahrzeugüberwacher leisten auch in Pandemiezeiten ihren Beitrag für die Sicherheit im Straßenverkehr. Schließlich ist die regelmäßige technische Untersuchung ursächlich, dass Unfälle durch technische Defekte an Fahrzeugen auf deutschen Straßen die absolute Ausnahme sind. Und nach anfänglichem Zögern während des ersten Shutdowns kamen auch Autohalter ihrer Prüfverpflichtung im Laufe des vergangenen Jahres wieder nach. Voraussetzung war und ist, dass die Prüfer vor Ort die angeordneten Abstandsregelungen und Hygienemaßnahmen einhalten können. Während den Prüforganisationen in einigen Sparten im ersten Coronajahr also Geschäft weggebrochen war, erwiesen sich HU, AU und Sicherheitsprüfung als sichere Bank und Umsatzgarant.

So verzeichnete TÜV Nord laut Mitteilung ein starkes Jahr: Die Anzahl der Hauptuntersuchungen stieg eigenem Bekunden zufolge im letzten Jahr um 2,3 Prozent auf 29,6 Millionen. Die Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger e. V., kurz KÜS führte 2020 über drei Millionen Hauptuntersuchungen durch, davon 20.407 bei Elektro- und Hybridautos. Somit ist auch die seit April 1991 bundesweit tätige Sachverständigenorganisation aus dem Saarland im Laufe der Jahre kontinuierlich gewachsen: Einer Mitteilung anlässlich des 30-jährigen Jubiläums zufolge erreichte KÜS 1999 bei den jährlich durchgeführten HU erstmals die Millionengrenze. 2006 überschritt das Unternehmen die Zahl von zwei Millionen. 2019 lag man in Losheim erstmals über drei Millionen HU. 2020 kamen im Übrigen 108.000 Nutzfahrzeug-HU (über 7,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht) sowie über 34.700 Sicherheitsprüfungen dazu.

Die Kollegen im GTÜ-Sachverständigennetz kamen 2020 auf rund acht Millionen Fahrzeuguntersuchungen – kumuliert über alle Fahrzeugklassen, wie es aus Stuttgart hieß. Davon entfielen circa 5,4 Millionen auf die HU (inklusive 70.000 Sicherheitsprüfungen bei Nutzfahrzeugen) und nochmals 800.000 auf die Nachuntersuchung. Auch sind rund 2,3 Millionen Abgasuntersuchungen inkludiert. Im vergangenen Jahr führte die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) rund 24.000 Hauptuntersuchungen an Elektrofahrzeugen aller Klassen durch – mehrheitlich handelte es sich um Hybridfahrzeuge, hieß es auf Anfrage.

Keine Extrakosten für die Stromer-HU

Die Dekra kam im vergangenen Jahr auf rund 9,88 Millionen Hauptuntersuchungen. An Nutzfahrzeugen wurden gut 715.000 HU und knapp 307.000 Sicherheitsprüfungen durchgeführt. An vollelektrischen Fahrzeugen waren es etwas mehr als 18.000 Hauptuntersuchungen. TÜV Rheinland verzeichnete 2020 samt den Tochtergesellschaften in Deutschland insgesamt 2.727.000 Hauptuntersuchungen. Im Nutzfahrzeugsegment waren es fast 112.000, hinzu kamen 25.800 Sicherheitsprüfungen. Den Angaben aus der Presseabteilung zufolge kam die Kölner Prüforganisation auf 3.350 HU im Bereich der vollelektrischen Fahrzeuge (hinzu kamen 12.300 Hybridautos sowie 2.100 Plug-in-Hybride).

Im aktuellen Jahr dürfte die Zahl der geprüften Stromer nicht nachlassen: Laut Thorsten Rechtien wurden 2018 in Deutschland mehr als 160.000 Fahrzeuge mit Elektro- oder Hybridantrieb neu zugelassen: "Diese Fahrzeuge müssen 2021 erstmals zur HU", so der Kraftfahrtexperte von TÜV Rheinland. Bei den Kosten ändert sich übrigens auch bei Elektroautos nichts. Die Hauptuntersuchung gibt es zum Einheitspreis unabhängig von der Antriebsart. Nur die Abgasuntersuchung entfällt, sofern es sich um einen rein elektrischen Antrieb handelt.

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Foto: KÜS
Kein April-Scherz: Im April 1991 startete die saarländische Sachverständigenorganisation KÜS die bundesweite Prüftätigkeit.

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