Der Bundestag hat einen neuen Gesetzesentwurf zum Brennstoffemissionsgesetz beschlossen. Ziel ist die CO2 Bepreisung des Kraftstoffes – nachhaltigere Treibstoffe mit höherem Bioanteil werden nun entlastet.
Bislang hatten Biokraftstoffe in Deutschland einen schweren Stand. E85 z.B. fiel einer Gesetzesnovelle zum Opfer, weil die Mineralölsteuer auch auf den beinahe reinen Alkoholtreibstoff fällig wurde.
E10 wurde und wird ebenfalls stiefmütterlich behandelt. Nicht einmal jeder dritte Deutsche tankt den Treibstoff, unklare Verträglichkeiten und aufwendige Nachprüfungen führten dazu, dass viele Fahrzeugmodelle offiziell nicht E10 tauglich sind. Auch an den Zapfsäulen finden sich regelmäßig Aufkleber mit Hinweisen wie: „Verträgt ihr Auto E10? Im Zweifelsfall besser Super tanken“.
Der aktuell minimal geringere Preis reicht zudem nicht aus, um die Nutzer ernsthaft zum Umdenken zu bewegen. Durch den Mehrverbrauch lohnt es sich erst ab einer Preisdifferenz von etwa 4 Cent Super E10 zu tanken, aus rein ökonomischer Sicht betrachtet.
Das neue Gesetz soll hier Änderungen bringen. Künftig wird die CO2-Abgabe nur auf fossile Treibstoffe fällig – nachhaltige Treibstoffe auf Alkoholbasis und E-Fuels hingegen sind davon ausgekommen. So wird der preisliche Abstand von weniger schädlichen Treibstoffen zu konventionellen Produkten größer – und der Autofahrer geneigter den Treibstoff aus nachwachsenden Quellen zu wählen.
Norbert Schindler, Vorsitzender des BDBe, begrüßte diese Regelung für Biokraftstoffe: „Der erste Entwurf aus dem Bundesumweltministerium (BMU) ließ darauf schließen, dass alle Brennstoffemissionen, also auch die von Biokraftstoffen, einer zusätzlichen CO2-Bepreisung unterworfen sein würden“.
Zukünftig wird es daher an der Zapfsäule für die Autofahrer einen Preisunterschied bei Benzin und Diesel geben, der davon abhängt, in welchem Umfang den Kraftstoffen biogene Anteile beigemischt sind“, so Schindler. Umweltbewussteres Tankverhalten wirke sich damit auch positiv im Geldbeutel des Verbrauchers aus.
Die Normierung von Kraftstoffsorten mit höheren Anteilen alternativer Kraftstoffe muss jetzt beschleunigt werden“, fordert Schindler. „Eine schnelle Einführung von Super E20 hätte nicht nur größere Preisvorteile für den Verbraucher zur Folge, sondern führte auch zu deutlich geringeren Emissionen im Verkehrssektor.“