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Carat-Geschäftsführer Christian Gabler und sein Team haben sich für die Zukunft viel vorgenommen. 
Foto: amz – Ingo Jagels
Carat-Geschäftsführer Christian Gabler und sein Team haben sich für die Zukunft viel vorgenommen. 

Carat-Gruppe

Christian Gabler: „Wir haben große Pläne für die Zukunft“

Es ist viel in Bewegung bei der Carat. Das Regionallager in Nürnberg ist in Betrieb. Mit dem österreichischen Teilehändler Birner und BPW Aftermarkt haben sich neue Partner angeschlossen. Im amz-Interview erläutert Geschäftsführer Christian Gabler die Hintergründe und Ziele.

Herr Gabler, Teilehandelskooperationen haben eine lange Tradition im deutschen Markt. Aktuell verlieren verschiedene Gruppen allerdings Mitglieder. Die Carat hingegen hat in den letzten 12 Monaten neue Gesellschafter hinzugewonnen. Wo sehen Sie die Gründe?

Die Carat ist eine Kooperation, die sich durch ein breites Leistungsprogramm auszeichnet, das für jeden Händler wertvolle Leistungen bereithält - unabhängig davon, ob er klein oder groß ist. Darüber hinaus bieten wir einen vergleichsweisen einfachen Einstieg ohne hohe Investitionen. Das mehrstufige Beteiligungsmodell und niedrige laufende Kosten sowie sehr gute Konditionen machen die Carat zu einem attraktiven Partner für Händler. Hinzu kommt, dass wir unseren Händlern ein bundesweites Logistiknetzwerk mit einem Zentrallager und weiteren regionalen Läger bieten. Verfügbarkeit und Geschwindigkeit bei der Lieferung von Produkten sind daher wichtige Merkmale, welche die Carat für Händler attraktiv machen. Dadurch können sie ihre Kunden optimal bedienen und sind stets auf dem neuesten Stand der Technik. Zudem möchte ich auf unsere Kompetenz bei Nfz-Teilen verweisen. Nicht zuletzt macht die Möglichkeit, individuelle und maßgeschneiderte Lösungen anzubieten, die Carat zu einem verlässlichen und wertvollen Partner für Händler, die sich auf die Zukunft vorbereiten wollen.

Welche Leistungen und Vorteile bietet die Carat gerade kleinen und mittelständischen Teilehändlern?

Unser Angebot an Leistungsmodulen ist breitgefächert und umfasst IT-Unterstützung, Shop-in-Shop-Lösungen, Daten, Marketing und Vertriebsunterstützung. All dies ist darauf ausgerichtet, den Händlern bei der Optimierung ihres Geschäfts zu helfen und die Kundenzufriedenheit und -bindung zu steigern. Ein weiterer Vorteil für Händler ist unsere Kompetenz in der Werkstattausrüstung sowie die leistungsstarken Eigen- und Handelsmarken. So beschäftigen wir eigene Berater, die den Werkstätten bei der Planung vor Ort helfen. Dadurch können Händler sicherstellen, dass ihre Werkstätten optimal ausgestattet sind und alle erforderlichen Ausrüstungen und Tools zur Verfügung stehen, um ihre Kunden zufriedenzustellen.

Mit dem österreichischen Teilehändler Birner haben Sie kürzlich den ersten internationalen Gesellschafter hinzugewonnen. Was bedeutet diese Expansion ins europäische Ausland für die Carat und welche Vorteile hat Birner von der Kooperationszugehörigkeit?

Die Gewinnung des österreichischen Teilehändlers Birner als ersten internationalen Gesellschafter ist für uns ein großer Erfolg und eine wichtige Expansion ins europäische Ausland. Mit Birner haben wir einen starken Partner gewonnen, der über eine hohe Kompetenz im Bereich Kfz-Teileverkauf und Werkstattausrüstung verfügt und uns bei der Erschließung des österreichischen Marktes unterstützt. Durch die Zugehörigkeit zu unserer Kooperation profitiert Birner von dem gemeinsamen Einkaufsvolumen und den Synergieeffekten in den Bereichen Einkauf, Marketing und IT. Zudem ermöglicht die Partnerschaft beiden Unternehmen den Zugang zu neuen Kunden und Absatzmärkten.

Für die Carat bedeutet die Expansion ins europäische Ausland eine Stärkung der Position im IAM-Sektor und eine weitere Diversifikation des Gesellschafterkreises. Wir sind zuversichtlich, dass die Zusammenarbeit mit Birner für beide Unternehmen von großem Nutzen sein wird und freuen uns auf eine erfolgreiche Zukunft.

Auch den Beitritt der BPW Aftermarket Group zur Carat-Gruppe ist ein Novum in der Branche. Erzählen Sie uns bitte ein bisschen mehr über diesen strategischen Schritt.

Der Beitritt der BPW Aftermarket Group ist für uns ein strategisch wichtiger Schritt. Wir stellen uns dadurch noch stärker auf und bauen unserer Position im IAM-Sektor weiter aus. BPW ist ein wichtiger Partner in der Nutzfahrzeugbranche und bietet ein umfangreiches Sortiment an Ersatzteilen und Lösungen für Lkw, Anhänger und Transporter. In der BPW Aftermarket Group bündelt die BPW Gruppe ihre Einkaufsaktivitäten in Europa und steuert über das Zentrallager in Wuppertal die Sortimentspolitik des europäischen Teilehandels. Mit dem nun erfolgten Beitritt zur Carat stellt sich die BPW Aftermarket Group strategisch für die Bearbeitung des europäischen Marktes auf. Durch den Beitritt haben wir im Nkw-Bereich nun einen Marktanteil in Deutschland von über 60 Prozent.

Sie möchten weiter wachsen. Wie sieht Ihre Strategie aus?

Wir haben große Pläne für die Zukunft. Ein zentraler Fokus liegt darauf, weitere Gesellschafter im In- und Ausland zu gewinnen. Aktuell befinden wir uns in zahlreichen Gesprächen und arbeitet daran, unser Netzwerk zu erweitern. Doch nicht nur in puncto Gesellschafter will die Carat wachsen. Die Gruppe möchte auch in der Breite zulegen und sich weiter diversifizieren. Dafür streben wir neue Allianzen und Partnerschaften an. Ein zentrales Ziel ist es, ein stärkeres Gegengewicht zu den Supergrossisten zu bilden. Durch eine breitere Aufstellung und starke Partnerschaften wollen wir den freien Wettbewerb und den fairen Handel im IAM stärken. Mit diesen ambitionierten Plänen ist die Carat Gruppe bestens gerüstet für die Herausforderungen der Zukunft.

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In Nürnberg hat die Carat kürzlich ein neues Regionallager in Betrieb genommen. 
Foto: amz – Ingo Jagels
In Nürnberg hat die Carat kürzlich ein neues Regionallager in Betrieb genommen. 

Mit der Eröffnung des Regionallagers ad-Cargo Süd in Nürnberg Anfang des Jahres möchten Sie die Untertageversorgung im Süden stärken. Wie laufen die Geschäfte dort an?

Sehr gut. Und darüber freuen wir uns sehr. Seit der Eröffnung Anfang des Jahres konnten wir die Untertageversorgung in Süddeutschland erfolgreich stärken und unseren Kunden eine noch bessere Logistiklösung bieten. Die Resonanz aus dem Markt ist sehr positiv und wir arbeiten kontinuierlich daran, die Effizienz und Qualität unserer Dienstleistungen zu steigern. Wir sind zuversichtlich, dass sich das Regionallager in Nürnberg zu einem wichtigen Standort innerhalb unseres Netzwerks entwickeln wird.

Vermehrt drängen auch die Onlinehändler ins Werkstattgeschäft und bauen ihre Lieferketten auf. Sehen Sie hierin eine Bedrohung für den stationären Handel?

Der Handel mit Kfz-Teilen und Werkstattausrüstung hat in den letzten Jahren einen Wandel durchlaufen, der vor allem durch den Online-Handel geprägt ist. Onlinehändler erzielen bereits heute Umsätze in den Werkstätten – und werden diese in Zukunft mit dem Aufbau einer eigenen Logistik sicherlich weiter ausbauen. Trotzdem hat der klassische stationäre Handel Vorteile, die kein Online-Händler bieten kann. Für Werkstätten ist der persönliche Kontakt mit dem Kundenbetreuer des Händlers nach wie vor ein wichtiger Faktor. Die Beratung und Information über Neuerungen und Angebote ist essenziell, um sich im hart umkämpften Markt zu behaupten. Dabei spielt auch die vertrauensvolle Partnerschaft eine wichtige Rolle, die sich von einer reinen Verkäufer-Kunden-Beziehung unterscheidet.

Insgesamt sind sowohl der stationäre Handel als auch der Online-Handel wichtige Bausteine im Kfz-Teilemarkt und Werkstattbedarf. Beide Vertriebswege haben ihre Vor- und Nachteile, die je nach Bedarf und Anforderungen der Werkstatt unterschiedlich gewichtet werden können. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich der Markt in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird und welche Rolle der persönliche Kontakt und die vertrauensvolle Partnerschaft in diesem Zusammenhang spielen werden.

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