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Praktische Alltagshelfer

Bosch: Mittelklasse-Autos haben die meisten Assistenzsysteme an Bord

55 % der Neuwagen wurden 2017 mit Notbremsassistenten ausgeliefert, Parkpiepser oder Rückfahrkamera sind in zwei von drei Autos verbaut – Anteil steigend.

Gemeinsam mit JATO Dynamics hat Zulieferer Bosch die Neuwagenverkäufe analysiert. Herausgekommen ist eine interessante Aufschlüsselung über die Verteilung der Assistenten selbst, als auch die Verfügbarkeit in den Segmenten selbst.

So sind laut der Studie vor allem Mittelklassefahrzeuge ab Werk bereits gut ausgestattet: hier kommen 55% aller Neuzulassungen mit einem Parkassistenzssystem daher. In der Premiumklasse hingegen ist es nur jeder vierte Wagen – Grund könnten auch schön gerechneten Leasingraten sein, sodass viele Assistenten in die Sonderausstattung hineinfallen, um die monatliche Grundrate beziehungsweise den Listenpreis möglichst niedrig zu halten – gerade bei dienstlich genutzten Fahrzeugen stehen die Nutzer oft vor der Wahl: gut ausgestatteter Mittelklassewagen oder Premiumfahrzeug „ohne alles“.

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Gerade die hohe Verbreitung von Notbremsassistenten ist aber auch politisch gewollt: Die Europäische Union bereitet momentan eine Gesetzgebung für den verpflichtenden Einbau von Notbremsassistenten vor, nach der voraussichtlich ab 2022 alle neuen Fahrzeugmodelle ein solches System an Bord haben müssen. Das „World Forum for Harmonization of Vehicle Regulations“ in der entsprechenden Organisation der Vereinten Nationen (UNECE) hat dafür mit der Erarbeitung einer Vorschrift die Voraussetzungen geschaffen.
Nach der Empfehlung des Gremiums sollen zukünftig nur noch Pkw mit Notbremsassistent in der EU und in weiteren Ländern auf den Markt kommen. Notbremsassistenten könnten nach Schätzungen der UN-Wirtschaftskommission für Europa jedes Jahr 1 000 Menschenleben in der EU retten. 2017 waren bereits 54 Prozent der neu zugelassenen Pkw in Deutschland mit solch einem System ausgestattet. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 hatten nur 38 Prozent der Neuwagen einen Notbremsassistenten an Bord.

Bei allen technischen Errungenschaften sollte man sich dennoch fragen, ob alle dieser Assistenten unbedingt notwendig sind. So steigt mit steigender Anzahl an verbauten System nicht nur die Fehleranfälligkeit und der Anscahffungspreis an, auch kann bereits ein leichter Auffahrunfall beim „jungen Gebrauchten“ zum Totalschaden werden, wenn es neben den Matrix-LEDs auch noch Radar, Kameras und Ultraschallsensoren dahingerafft hat. Manchmal ist weniger auch eben mehr.

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