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Foto: Bosch

100% regenerativer Treibstoff

Bosch-Chefs tanken regenerativ

Bosch setzt auf nachhaltigenTreibstoff und befüllt die Wagen der Geschäftsführung mit 100% regenerativem Diesel. „Sonderkraftstoff Diesel CARE“ prankt in großen Lettern auf der Zapfsäule für den paraffinischen Kraftstoff.

Bei dem Kraftstoff handelt es sich um den sogenannten CARE-Diesel, vertrieben durch das Handelsunternehmens Toolfuel. Dieser wird überwiegend aus Rest- und Abfallstoffen erzeugt. Von der Produktion bis zum Rad reduziert sich laut Distributor Toolfuel der CO2-Ausstoß um rund zwei Drittel (65 Prozent). Noch ist der C.A.R.E.-Diesel nicht in die Bundesimmissionsschutz-Verordnung aufgenommen und deshalb aktuell nicht an normalen Tankstellen verfügbar.

Der Einsatz des 100 Prozent regenerativen Diesels bei Bosch soll zeigen, ob und wie eine breite Anwendung möglich wäre. C.A.R.E.-Diesel ist ein paraffinischer Kraftstoff und weist im Vergleich zu herkömmlichem Dieselkraftstoff eine etwas niedrigere Dichte und höhere Zündwilligkeit auf. Für paraffinische Dieselkraftstoffe wurde daher die zusätzliche Norm EN 15490 herausgegeben. Herkömmlicher Dieselkraftstoff dagegen ist nach der Norm EN 590 spezifiziert. Daher müssen Fahrzeughersteller ihre Fahrzeuge für Kraftstoffe, deren Eigenschaften der EN 15940 entsprechen, gesondert freigeben. Dies ist wichtig, da neben der Komponentenverträglichkeit zum Beispiel auch eine möglicherweise bei der Verbrennung auftretende Erhöhung des Spitzendrucks überprüft werden muss. Da der Kraftstoff noch nicht in größeren Mengen produziert wird und aufwendiger hergestellt wird, ist der Literpreis derzeit noch höher als von herkömmlichen Dieselkraftstoff.

33% für Mitarbeiter
An den Werk-Tankstellen der Standorte in Feuerbach, Schwieberdingen und Hildesheim können Entwicklungsfahrzeuge sowie alle Bosch-Firmenautos, die Mitarbeitern zum Beispiel für Fahrten zu geschäftlichen Terminen zur Verfügung stehen, seit wenigen Wochen mit dem bereits zugelassenen Diesel-Kraftstoff namens R33 Blue Diesel des Energieunternehmens Shell betankt werden. Dieser enthält bis zu 33 Prozent erneuerbare Anteile. Auch hier kommen unter anderem verbrauchte Speisefette zum Einsatz, die gereinigt und zu Paraffingemischen aufbereitet werden, bevor sie dem Kraftstoff zugesetzt werden.

Lösung für den Verbrennungsmotor?
Zu den weltweiten CO₂-Emissionen und damit auch zum Treibhauseffekt trägt der Straßenverkehr mit 18 Prozent bei. Immerhin hat sich hier schon viel getan: So ist der CO₂-Ausstoß deutscher Neuwagen seit 2007 um ein Viertel gesunken. „Um die weitere Senkung der Treibhausgas-Emissionen zu erreichen, braucht es den Diesel und weitere Lösungen wie regenerative und synthetische Kraftstoffe zusätzlich zur Elektromobilität“, sagt Bosch-Chef Denner. Bis 2050 könnte der konsequente Einsatz von regenerativen und synthetischen Kraftstoffen alleine im europäischen Pkw-Bestand ergänzend zur Elektrifizierung bis zu 2,8 Gigatonnen CO2 einsparen.
Synthetische Kraftstoffe werden auch von anderen Herstellern als sinnvolles Mittel zur Co2-Reduktion gesehen. So hat Audi zusammen mit Global Bioengeries S.A.in Leuna bereits eine Pilotanlage für Synfuel in Betrieb genommen, bei der neben e-Diesel auch e-Benzin und e-Gas erzeugt werden, die ebenfalls ohne fossile Bestandteile auskommen.

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