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Wird der Autofahrer bald zum glsernen Brger? Die Autokonzerne wrden die Daten von ihren Kunden gerne weiterverkaufen.

Fahrzeughersteller

BMW will Kundendaten weitergeben

Fahrzeugdaten werden gesammelt, aber bislang kaum vermarktet. BMW fängt nun ernsthaft mit der Nutzung an.

BMW will die Fahrzeugdaten seiner Kunden vermarkten. So sollen Versicherungen und Werkstätten den Fahrern der Marke ab sofort personalisierte Angebote machen können, etwa zu telematikbasierten Policen oder anstehenden Inspektionen. Die Kunden der Münchner müssen ihre Daten dabei für Dritte freigeben, sollen aber die Kontrolle darüber behalten. Auch Sicherheitsbedenken will BMW ausräumen.

Um das „CarData“ genannte Angebot nutzen zu können, ist ein BMW mit eingebauter SIM-Karte erforderlich, die etwa bei allen Modellen mit dem Online-Dienst „Connected Drive“ an Bord ist. Insgesamt erfüllen rund 8,5 Millionen Autos die Voraussetzung. Für den neuen Dienst fallen keine zusätzlichen Kosten an. Zu den ersten Service-Anbietern zählen laut BMW der Telematik-Dienstleister TomTom Telematics, der Mobilitätsdienstleister Smartcar und das IT-Unternehmen IBM.

Wer „CarData“ nutzen will, muss sich laut BMW online registrieren. Um eine Datenfreigabe zu erteilen, abzulehnen oder auch eine bereits erteilte Datenfreigabe zurückzuziehen, genüge ein Mausklick, so der Autohersteller. Damit entscheide der Kunde allein, welches Unternehmen seine Daten bekomme – oder eben nicht. Zudem kann der Nutzer jederzeit einen Report über die weitergegebenen Daten anfordern. Auch über die Sicherheit bei der Übertragung der Informationen an Dritte soll sich der Kunde keine Gedanken machen müssen. Die Datensicherheit genießt höchste Priorität, ein Zugriff durch Hacker werde verhindert.

Bisher werden Fahrzeugdaten von Autoherstellern und anderen Unternehmen vor allem gesammelt – die Vermarktung hingegen steckt noch in den Anfängen. Interessant sind die Informationen über Fahrzeugstatus, Fahrweise und womöglich Routen vor allem für Versicherungen, die fahrstilbasierte Tarife anbieten oder stärkeren Einfluss auf die Schadenabwicklung bei einem Unfall haben wollen. Auch Werkstätten, die ihre Kunden mit individualisierten Angeboten binden möchten, zählen zur Zielgruppe der Autohersteller. BMW deutet in seiner Mitteilung darüber hinaus weitere mögliche Dienstleistungen an, von Infotainment- bis zu Smart Home-Funktionen. (SP-X)

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