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Foto: ATU

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A.T.U droht die Insolvenz

Auto Teile Unger kommt aus den Schlagzeilen nicht heraus. Die erst kürzlich angekündigte Übernahme durch die französische Mobivia-Gruppe könnte platzen. Grund dafür sind die ins Stocken geratenen Verhandlungen mit dem Vermieter von knapp 300 Werkstatt-Immobilien. Ohne eine Einigung scheint die Insolvenz unausweichlich.

Nach übereinstimmenden Medieninformationen läuft am morgigen Donnerstag (08.12.2016) eine 21-Tage-Frist für die Anmeldung einer Insolvenz wegen Überschuldung aus. Knackpunkt sind die Mietzahlungen an die Zweckgemeinschaft Lino Management. Der niederländischen Gesellschaft, hinter der als Kreditgeber die Deutsche Bank und der Hedgefonds Davidson Kemper stehen, gehören 273 der von A.T.U genutzten Werkstatt-Immobilien.

Bereits im September haben A.T.U und die Mobivia-Gruppe darauf hingewiesen, dass "die Reduktion der Mietkosten eine wesentliche Voraussetzung ist, um A.T.U wieder nachhaltig auf einen profitablen Wachstumskurs führen zu können". Genau an diesem Punkt könnten die Verhandlungen jetzt scheitern. Nach Informationen der Tageszeitung "Die Welt" fordert der Besitzer der Immobilien als Gegenleistung für die Mietminderung eine Sonderzahlung in Höhe von 100 Millionen Euro. Aus Sicht der A.T.U-Eigner, das sind die Finanzinvestoren und Hedgefonds Goldman Sachs, Centerbridge, Bobson und Caspian, sei dies jedoch eine Forderung, mit der die aktuell schwierige Lage der Werkstattkette ausgenutzt werde.

Lino Management verweist hingegen darauf, dass man "ein attraktives Angebot unterbreitet habe, dass die Interessen aller Parteien in angemesser Weise berücksichtige". Der Investor betont, kein Interesse an einer Insolvenz von A.T.U zu haben: "Eine Einigung ist ohne Zweifel das bestmögliche Ergebnis für alle Beteiligten." Lino hatte die Immobilien 2005 von ATU-Gründer Peter Unger erworben.

Nach Angaben des Manager Magazins stehe eine Senkung der jährlichen Mietzahlungen von aktuell 57 Mio. Euro auf 20 Mio. Euro zur Debatte. Der vorgelegte neue Mietvertrag soll eine Laufzeit von 20 Jahren haben. Lino wolle das Angebot jedoch nur gegen die Leistung einer Sonderzahlung akzeptieren. Scheitern die Verhandlungen, stehen in den 600 A.T.U-Filialen rund 10.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Die Firmengeschichte von A.T.U ist von mehreren Übernahmen geprägt: Bereits im Jahr 2002 hat Firmengründer Peter Unger rund 80 Prozent der Unternehmensanteile an die private Beteiligungsgesellschaft Doughty Hanson amp; Co. verkauft. Nach der Absage eines im Jahr 2004 geplanten Börsengangs wurde A.T.U für 1,45 Milliarden Euro an die Beteiligungsgesellschaft KKR weiterveräußert. Ende 2013 hat der US-Investor Centerbridge, gleichzeitig auch größter Gläubiger von A.T.U, das kriselnde Unternehmen mehrheitlich von KKR übernommen. (jg)

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